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Glutamate receptor proteins as novel neuroprotective targets

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Schadensbegrenzung an Neuronen mit Glutamatrezeptorprotein

Die europäische Forschung beschäftigt sich nun eingehend mit den molekularen Vorgängen bei vielen Erkrankungen, darunter auch bei Schlaganfall, Kopftrauma und Alzheimer.

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Für den Zelltod von Neuronen bei einer ganzen Reihe neurodegenerativer Erkrankungen ist die Excitotoxizität verantwortlich zu machen. Die Schädigung und der Tod von Nervenzellen bei Schlaganfall, Kopftrauma und bei der genetisch bedingten Huntington-Erkrankung können jeweils auf einen Überschuss an Neurotransmittern zurückgeführt werden, von denen einer der wichtigste Glutamat ist. Forschungsarbeiten zu Glutamat haben zu Proteinen geführt, die an Glutamatrezeptoren andocken und mit ihnen interagieren und somit möglicherweise Neuronenschäden und Apoptose verhindern. Mit diesem neuen strategischen Ansatz in der zytoprotektiven Therapie setzt das Projekt "Glutamate receptor proteins as novel neuroprotective targets" (Grippant) auf Glutamatrezeptorproteine (Interaktoren) als Grundlage für neue Therapieansätze. Interaktoren bestimmen die Stufe und den Ort der Glutamatrezeptorexpression und verbinden die Rezeptoren mit bestimmten Zellwegen. Damit bieten sie zwei potenzielle Ansätze für eine therapeutische Entwicklung. Die Wissenschaftler von Grippant versuchten, die Excitotoxizität zu reduzieren, indem sie die Oberflächenexpression von Glutamatrezeptoren modulierten und so mit deren Signaltätigkeit interferierten. Die Grippant-Forschungsarbeiten führten zur Identifizierung der beteiligten Gene und der biochemischen Wege, die die Wahl zwischen Zelltod und -überleben induzieren. Insbesondere wurden anhand von In vivo-Schlaganfallmodellen Antagonistenmoleküle geprüft, die eine Glutamatrezeptorbindung verhindern könnten sowie Peptide, die mit dem Andocken an Glutamatrezeptoren interferieren. Die Ergebnisse von Grippant wurden in über 130 Artikeln in den führenden wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht. Ein zusammenfassender Bericht über die gesamten Arbeiten wurde in einer Spezialausgabe von Neuroscience, der offiziellen Zeitschrift der internationalen Hirnforschungsorganisation veröffentlicht und diskutiert. Das im Januar 2009 veröffentlichte Papier "Protein trafficking, targeting and interaction at the glutamate synapse" enthält über 40 Beiträge. Ob wohl die Ergebnisse bis dato noch keinen Schutz der Nervenzellen gegen Excitotoxizität ermöglichen, sind sie möglicherweise für andere Therapien anwendbar, wie z. B. Schmerzlinderung. Die gewonnenen Daten bieten vor allem eine Grundlage für weitere Forschungsarbeiten zum Thema Reduzierung des excitotoxischen Zelltods im Zentralnervensystem.

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