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European Consortium for Stem Cell Therapy for Neurodegenerative Diseases

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Stammzellen bei neurodegenerativen Erkrankungen

Die Stammzellentechnologie weist ein großes Potenzial für die klinische Behandlung verschiedener Erkrankungen auf. EU-Forscher testeten, wie die Zellausbildung in funktionale neuronale Zellen als therapeutische Maßnahme bei neurodegenerativen Erkrankungen genutzt werden könnte.

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Neurodegenerative Erkrankungen wie die Parkinson-Krankheit (PD) und die Huntington-Krankheit (HD) zeichnen sich durch einen fortschreitenden Verlust bestimmter Neuronenarten aus. Die zunehmende Prävalenz der Krankheiten stellt eine hohe sozioökonomische Hürde in ganz Europa dar. Die derzeit verfügbare pharmakologische Behandlung gestaltet sich ausschließlich palliativ und bietet betroffenen Patienten nur begrenzt Hilfe. Diese degenerativen Erkrankungen sind daher für Stammzellentherapien, bei denen beschädigte Neuronen durch neue funktionale Zellen ersetzt werden, prädestiniert. Das EU-geförderte Konsortium „European consortium for stem cell therapy for neurodegenerative diseases“ (NEUROSTEMCELL) zielte auf die Entwicklung klinisch anwendbarer Stammzellentherapien für neurodegenerative Erkrankungen ab. Das Projekt führte führende Forscher und Kliniker im Bereich der Entwicklung validierter Zellen sowie klinischer Reagenzien für klinische Tests zusammen. Zu den wichtigsten Aktivitäten des NEUROSTEMCELL-Projekts zählte unter anderem die Entwicklung von Protokollen zur Herstellung GABA-ergischer und dopaminergischer neuronaler Zellen aus Stammzellen, die für die klinische Transplantation geeignet sind. Zu diesem Zweck wurden embryonische und fetale Stammzellen sowie induzierte pluripotente Stammzellen verwendet und deren in-vivo-Leistung im Anschluss an eine Transplantation getestet. Die regenerative Wirksamkeit des Ansatzes wurde anhand präklinischer PD- und HD-Modelle unter Verwendung von MR- und PET-Bildgebungstechniken evaluiert. Vor allem die aus Stammzellen gewonnenen dopaminergischen Neuronen überlebten nicht nur den Transplantationsprozess, sondern entwickelten sich auch in die gewünschte neuronale Zellenart und induzierten eine signifikante Wiederherstellung der motorischen Fähigkeiten. Um eine Einhaltung der klinischen Vorgaben zu erreichen, mussten die Partner die GMP-Herstellungsbedingungen optimieren und Protokolle für die Herstellung von Zellen auf klinischem Niveau verbessern. Ferner wurden alle Schritte untersucht, die für die Übertragung in ein klinisches Forschungsprotokoll aus wissenschaftlicher, klinischer, regulatorischer und ethischer Sichtweise erforderlich sind. Der Abschluss der NEUROSTEMCELL-Studie lieferte wichtige Erkenntnisse über die Mechanismen der Stammzellendifferenzierung und -spezifizierung im Hinblick auf bestimmte neuronale Entwicklungen. Es wurden entscheidende Fortschritte hinsichtlich des Potenzials einer Stammzellentherapie zur Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen und zur Wiederherstellung neuronaler Funktionen bei Millionen Patienten weltweit gemacht.

Schlüsselbegriffe

Stammzellen, Parkinson-Krankheit, Huntington-Krankheit, Neuronen, GABA-ergisch, dopaminergisch, Transplantation

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