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Ship Evacuation Data and Scenarios

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Verbesserte Notfallmaßnahmen auf See

Das Brandschutz-Subkomitee der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation rief die Mitgliedsregierungen dazu auf, mit den erforderlichen Informationen zur Ausarbeitung der Leitlinien zu Evakuierungsanalysen beizutragen. In einem EU-finanzierten Projekt befasste man sich mit diesem Erfordernis, um zukünftige Änderungen des relevanten "IMO MSC/Circ. 1033 evacuation analysis protocol" zu unterstützen.

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Das Projekt "Ship evacuation data and scenarios" (SAFEGUARD) wurde ins Leben gerufen, um vollmaßstäbliche Daten zur Kalibrierung und Validierung der schiffsbasierten Evakuierungsmodelle zu liefern. Die Projektmitglieder arbeiteten ebenfalls an der Planung und Untersuchung von Benchmark-Szenarien, die zur Zertifizierungsanalyse verwendet werden sollen. Ein Mangel an Praxisdaten über das Verhalten von Menschen in Seenotfällen gestaltet es schwierig, Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Evakuierungs-Simulationssoftware und der Instrumente zu bewerten, die auf das Absichern von Passagieren und Besatzung ausgerichtet sind. Das SAFEGUARD-Team baute auf die Entwicklungen aus früheren Forschungsprojekten sowie auf neue Fassungen des Protokolls der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) für Passagierschiffsanalyse und -zertifizierung. Sie führten fünf vollmaßstäbliche Passagierstudien auf drei verschiedenen Schiffen durch (auf zwei Ropax-Fähren (für Passagiere und Ladung) und auf einem Kreuzfahrtschiff). Die Forschungsarbeit umfasste die quantitative Untersuchung von Unfalldatenbanken und die qualitative Bewertung von Unfallberichten und Rückmeldungen professioneller Seefahrer. Die Forscher studierten Unfallberichte und Zeugenaussagen, wodurch sie wichtige Informationen über frühere Unfälle sammeln konnten. Das Team betrachtete auch verfahrenstechnische Aspekte: Hinsichtlich des Evakuierungsvorgangs und dessen Auswirkungen hoben die Untersuchungen Unterschiede zwischen Ropax- und Kreuzfahrtschiffen hervor. Die SAFEGUARD-Mitglieder machten umfassenden Gebrauch von See-Evakuierungssoftware, um die geplanten erweiterten Szenarien und die Effekte auf die neu erstellten Reaktionszeitverteilungen zu prüfen. Das Projektteam erstellte mit jedem der drei Tools, die für die Softwareprüfung zum Einsatz kamen, Evakuierungsmodelle der Schiffe: EVI (Safety at Sea), maritimeExodus (FSEG) und ODIGO (Principia). Diese trugen dazu bei, die Evakuierungsszenarien zu definieren und die Simulationen durchzuführen. Die Projektergebnisse, mit denen alle gesetzten Ziele erreicht werden konnten, wurden der IMO in drei Informationsdokumenten vorgestellt. Sie beinhalteten Empfehlungen für zukünftige Fassungen der Vorschriften zur Evakuierungsanalyse: fünf Reaktionszeit-Datensätze und zwei Validierungs-Datensätze. Durch SAFEGUARD wurde auch ein Validierungsprotokoll sowie die Akzeptanzkriterien zur Bewertung von See-Evakuierungs-Simulationstools entwickelt. Abschließend konnte im Projekt auch ein Satz erweiterter Zertifizierungsszenarien ausgearbeitet werden. Informationen zu menschlichem Leistungsvermögen in vollmaßstäblichen Schiffsprüfungen sind unerlässlich für die Validierung und Kalibrierung schiffsbasierter Evakuierungsmodelle. Das SAFEGUARD-Projekt hat zu diesen wichtigen Bestrebungen beigetragen, die Sicherheit auf See zu verbessern.

Schlüsselbegriffe

SAFEGUARD

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