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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Pan-European network for the study and clinical management of drug resistant tuberculosis

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Kampf gegen Tuberkulose

Tuberkulose ist eine der bislang größten medizinischen Herausforderungen in der Menschheitsgeschichte. Obwohl sie seit einigen Jahrzehnten heilbar ist, hat unsachgemäßer Umgang mit Medikamenten die Entstehung multiresistenter Erreger gefördert.

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Pro Jahr werden derzeit mehr als eine Million multiresistenter Tuberkulosefälle gemeldet, von denen 10 % resistent gegen die beiden wichtigsten Klassen von Zweitlinientherapeutika sind. Das EU-finanzierte Projekt "Pan-European network for the study and clinical management of drug resistant tuberculosis" (TB PAN-NET) vereinte europaweites multidisziplinäres Fachwissen, um herauszufinden, was in verschiedenen Kontexten die Resistenzbildung fördert. Besonderer Wert lag dabei auf klinischen und sozialen Risikofaktoren wie Immunschwäche, Einwanderung und Armut. TB PAN-NET entwickelte neue Werkzeuge und identifizierte Biomarker, die sich für diagnostische Zwecke einsetzen lassen. Dabei entdeckte man, dass sich Serum-miRNA als Biomarker zur Diagnose wie auch Überwachung des Krankheitsverlaufs eignet. Quantitative molekulare Assays wurden auch zur ETR-Überwachung (Therapieerfolg im Frühstadium) und vorläufigen Bewertung personalisierter Therapien entwickelt. Um Mehrfachresistenzen und bakterielle Fitness zu klären, wurde das Netzwerk der Transkriptionsregulation bei wirkstoffsensitiven und -resistenten Mycobacterium tuberculosis-Stämmen analysiert. Die Forscher klassifizierten erstmals Mutationen, die Resistenzen gegen bestimmte Medikamente verursachen, und entwickelten Assays für deren Nachweis. Zudem generierten sie gentechnisch veränderte Mycobacterium-Stämme mit Resistenzen gegen bestimmte Zweitlinien-TBC-Therapeutika, die als Werkzeuge für künftige Forschungen dienen können. Besondere Anstrengungen galten der Forscherausbildung und dem Kapazitätenaufbau in Tuberkulose-endemischen Ländern zur Vorbereitung klinischer und diagnostischer Studien. Ebenso wichtig war die Schulung europäischer Ärzte zu internationalen Standards und Anforderungen an klinisches Management und Kontrolle resistenter Tuberkuloseerreger. Insgesamt kombiniert das TB PAN-NET-Konsortium Grundlagenforschung mit klinischen und epidemiologischen Studien, um die Entstehung und Übertragungsmuster resistenter Tuberkuloseerreger zu klären. Die gewonnenen Informationen werden gesundheitspolitisch für Krankheitsmanagement, Bekämpfung und Therapie von Bedeutung sein.

Schlüsselbegriffe

Tuberkulose, arzneimittelresistent, Biomarker, miRNA, Diagnose, Behandlung

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