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Plant Terpenoids for Human Health: a chemical and genomic approach to identify and produce bioactive compounds

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Weitere Fortschritte bei der Nutzung pflanzlicher Arzneistoffe

Bioaktive Substanzen aus Pflanzen bieten ein enormes Potenzial als therapeutische Wirkstoffe. Ein EU-finanziertes Projekt führte Gewebeanalysen an zwei Wildpflanzen durch. Gesucht wurde dabei nach Terpenoiden, einer erstaunlich vielseitigen Stoffgruppe, die funktionelle Moleküle enthalten und sich möglicherweise zur Behandlung von Krebs- und neurologischen Erkrankungen wie Parkinson und Alzheimer einsetzen lässt.

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Wildwachsende Arzneipflanzen finden sich auf nahezu jedem urwüchsigen Wiesenstreifen. Sowohl Mutterkraut (Tanacetum parthenium) als auch Rosmarin (Rosmarinus officinalis) wachsen im südlichen Europa in freier Natur, das kälteunempfindliche Mutterkraut ist darüber hinaus in ganz Nordeuropa heimisch. Mutterkraut und Rosmarin enthalten bekanntermaßen bestimmte chemische Substanzen der Terpenoidklasse, die u.a. antibakteriell, entzündungshemmend, neuroprotektiv oder tumorhemmend wirken und damit von medizinischer Bedeutung sind. Das EU-finanzierte Projekt TERPMED untersucht mit Sesquiterpen-Laktonen (SL) und phenolische Diterpene (PD) zwei Terpenoide, die aus Mutterkraut und Rosmarin isoliert werden können. Die Forscher von TERPMED entwickelten eine Analysemethode für SL, PD und Hunderte anderer Metaboliten, um das vielseitige medizinisch-chemische Wirkspektrum der Pflanzenarten genauer zu klassifizieren. Anschließend wurde die biologische Aktivität der SL- und PD-Substanzen getestet. Nachdem Synthese- und Speicherort der interessierenden Moleküle in der Pflanze ermittelt worden waren, wurden RNA (Ribonukleinsäure)-Sequenzanalysen durchgeführt und die für die Synthese verantwortlichen Gene und Enzyme identifiziert. Anhand der Gene können nun die biosynthetischen Signalwege biologisch aktiver Substanzen in anderen Pflanzensystemen rekonstruiert werden, um sie als "grüne Fabriken" einzusetzen. Die genetischen Sequenzen könnten sich für die kombinatorische Biosynthese neuer funktioneller Moleküle eignen. Alle Informationen über Gene, Enzyme und Hunderte von Substanzen, die aus den Pflanzen isoliert wurden, sind nun über die regelmäßig mit neuen Daten aktualisierte Projektdatenbank abrufbar (http://www.terpmed.eu). TERPMED wird der Medizinforschung neue Substanzen liefern, um eine Vielzahl von Erkrankungen des Zentralnervensystems wie auch Krebs besser behandeln zu können.

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