Förderung der internationalen Zusammenarbeit bei klinischen Studien
Schwerpunkte der klinischen Forschung sind neben dem Test neuer Medikamente auch neue Therapien, Geräte und chirurgische Verfahren. Für eine effektive Evaluierung solcher Forschungsaktivitäten muss auf multinationaler Ebene zusammengearbeitet werden, um therapeutische Strategien zu optimieren und Kosten im Gesundheitswesen im Rahmen zu halten. Die Zusammenführung der klinischen Forschung in Europa stärkt die Wettbewerbsfähigkeit im klinischen Bereich. Auf diese Weise können ungenutztes Potenzial und Expertise erschlossen und multinationale Studien von Forschenden aller europäischen Mitgliedstaaten auf den Weg gebracht werden. Ziel des EU-finanzierten Projekts ECRIN-PPI war daher die Stärkung und Vereinfachung der internationalen Zusammenarbeit bei der Durchführung klinischer Studien. Das 2004 gestartete ehrgeizige Projekt schuf die Infrastruktur, um Versuchsleiter und Sponsoren bei der Durchführung multinationaler klinischer Studien zu unterstützen. Gemeinsam entwickelte Standards und Methoden sollen helfen, die europaweite Fragmentierung in der klinischen Forschung zu beseitigen. Die Arbeit im Rahmen des Projekts vermittelte Forschern Kompetenzen zur Durchführung von und Beteiligung an multinationalen klinischen Studien sowie Zugang zu EU-Fördermitteln. ECRIN-PPI fördert damit Gesundheit und Wirtschaft in Europa und die Entwicklung innovativer medizinischer Produkte, außerdem unterstützt es die Prüfung gesundheitspolitischer Strategien durch unabhängige Gutachter und trägt zur Eindämmung von Kosten im Gesundheitswesen bei. Weiterhin half das Projekt bei der Strukturierung krankheitsspezifischer Forschungsnetzwerke und führte sie auf einer paneuropäischen Drehscheibe zusammen. Der weitere Ausbau solcher Strukturen ist vor allem für die klinische und biomedizinische Forschung in Europa sinnvoll. ECRIN-PPI unterstützt diese Netzwerke in drei strategischen Bereichen: seltene Krankheiten, medizinische Apparate und Ernährungswissenschaften. Basierend auf diesen Ergebnissen wurden mehrere Leitlinien vorgeschlagen, die nun in der OECD-Arbeitsgruppe (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) auf globaler Ebene besprochen werden, um die internationale Zusammenarbeit bei der Durchführung nicht kommerzieller klinischer Studien zu fördern.