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Inhalt archiviert am 2024-05-29

Assessing the impact of fee exemption on maternal health in West Africa and Morocco: new tools, new knowledge

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Bewertung gesundheitspolitischer Maßnahmen in der Geburtshilfe

Viele Länder versuchen, durch Zahlungsbefreiungen und Subventionen die geburtshilfliche Versorgung zu verbessern, eine umfassende Bewertung steht allerdings noch aus. Zur Schließung dieser Wissenslücke entwickelte eine EU-finanzierte Studie evidenzbasierte Forschungsmethoden und förderte die Öffentlichkeitsarbeit, um die Gesundheit von Müttern und Neugeborenen zu verbessern.

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In mehreren afrikanischen Ländern wurde bereits eine Zahlungsbefreiung für normale Geburten, Kaiserschnitte und Notfall-Geburtshilfe (EmOC) eingeführt. Das Projekt FEMHEALTH sollte evidenzbasierte Erkenntnisse zur Politikgestaltung und –umsetzung liefern und die Öffentlichkeitsarbeit verbessern. Ziel war es, bessere Ansätze zur Bewertung von Interventionen in ressourcenarmen Ländern zu schaffen, und Auswirkungen, Kosten und Wirksamkeit von Zahlungsbefreiungen oder Subventionen in der Geburtshilfe zu bewerten. Das Konsortium konzentrierte sich auf das frankophone Westafrika, bestand aus acht Partnern aus sechs Ländern mit fachübergreifender und umfassender Expertise bei der Bewertung gesundheitspolitischer Maßnahmen und deren Umsetzung. Die Partner führten Literaturrecherchen durch, entwickelten und verwendeten moderne Forschungsmethoden und erstellten Situationsanalysen zu jedem einzelnen Studienland. Um Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit zu fördern, wurde das virtuelle Portal "Community of Practice" eingerichtet, das auch über Finanzierungsmöglichkeiten der medizinischen Versorgung in Afrika informiert. Schwerpunkt der Forschungen waren nationale Politiken, die den Zugang zur Geburtshilfe in Burkina Faso, Benin, Mali und Marokko verbessern sollten. Die Partner untersuchten Motivation, Finanzierung, Umsetzung und Effekte dieser Politik, die Frauen bei Geburten und Kaiserschnitten ganz oder teilweise von finanziellen Zuzahlungen befreit. Mit einem Methodenmix führte FEMHEALTH in vier bis sechs Studienzentren in den einzelnen Ländern Interviews durch und analysierte Daten. Ein realistischer Bewertungsansatz sollte Determinanten für Unterschiede in der Umsetzung der Maßnahmen aufzeigen, zugleich wurde untersucht, wie sich dies auf das allgemeine Gesundheitssystem auswirkt und welche Unwägbarkeiten bestehen. In Ländern, zu denen Daten vorliegen (Mali stellte keine neuen Daten bereit), wurde eine Verringerung von Ungleichheiten wie auch eine deutliche Reduzierung finanzieller Aufwendungen für bestimmte Leistungen festgestellt. Kein großer Einfluss wurde auf das allgemeine Gesundheitssystem beobachtet, und FEMHEALTH zufolge ist die finanzielle nationale Belastung überschaubar. Weiterhin wurde festgestellt, dass die Ergebnisse je nach Kontext stark variieren, was die Bedeutung von Kontext und institutionellen sowie organisatorischen Rahmenbedingungen, in die die politischen Maßnahmen eingebettet sind, verdeutlicht. Obwohl die Maßnahmen erst vor kurzem eingeführt wurden, ist eine kontinuierliche Verbesserung spürbar, neben anderen positiven Veränderungen und Investitionen. Viel ist allerdings noch zu tun, um die finanzielle Absicherung durch diese Maßnahmen zu verbessern. Die Ergebnisse von FEMHEALTH liefern neue Einblicke über positive und negative Effekte der Maßnahmen in den untersuchten Regionen, auf die Gesundheit der Mütter, die Qualität der Versorgung und den Zugang zur Notfallversorgung. Die Erkenntnisse wurden an politische Entscheidungsträger und Akteure übermittelt, die auf Basis dessen ihre Gesundheitspolitik, Finanzierungskonzepte und deren Umsetzung verbessern können.

Schlüsselbegriffe

Gesundheit von Müttern, Zahlungsbefreiung, Kaiserschnitt, Geburtshilfe, Umsetzung von Politik, Westafrika

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