Verbesserter Zugang zur Hadronentherapie für Krebspatienten
Für die Bestrahlung bestimmter Tumoren werden u.a. Partikel eingesetzt, so genannte Hadronen (Protonen und Kohlenstoffionen). Diese Bestrahlung ähnelt der standardmäßigen Röntgentherapie, allerdings wird gesundes umliegendes Gewebe deutlich weniger geschädigt. Zur nachhaltigen Etablierung dieses relativ neuen Verfahrens sind jedoch weitere Forschungen und klinische Studien nötig. Ein großes multidisziplinäres Konsortium aus Kernphysikern, Experten für Informationstechnologie und Medizinern sollte im Rahmen des Projekts ULICE (Union of light-ion centers in Europe) den Zugang zu Zentren für Hadronentherapie vereinfachen und gleichzeitig Netzwerkbildung und gemeinsame Forschungsaktivitäten in diesem Fachbereich fördern. Mit EU-Fördermitteln werden neue Instrumente und Protokolle entwickelt, die für klinische Studien und den verbesserten transnationalen Zugang erforderlich sind. Standardisiert wurden bereits Protokolle für klinische Studien der Phase I bis III. Bislang mangelt es in Europa noch an HT-Zentren, sodass sich ULICE vorrangig um die Minimierung von Kosten und die Erweiterung therapeutischer Möglichkeiten engagiert. Die Partner entwickelten die erforderliche Software zur Dokumentation klinischer Daten, Kosten-Nutzen-Analysen von Behandlungen und den Datentransfer aus den Zentren an den behandelnden Arzt. Die Webseite umfasst Protokolle aus zertifizierten HT-Zentren. ULICE konnte wesentlich den Zugang zu HT-Einrichtungen verbessern und stellte Daten und Analysen für die Auswertung bereit. Aufgrund der hohen Kosten für technische Geräte hatten bislang viele Einrichtungen keinen Zugang, sodass die Hadronentherapie nun in eine neue Runde geht, die Prognosen für bestimmte Krebserkrankungen verbessert und das Leben Tausender EU-Bürger verlängert werden kann.