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Inhalt archiviert am 2024-06-18

EUropean Research initiative to develop Imaging Probes for early In-vivo Diagnosis and Evaluation of response to therapeutic Substances

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Bildgebende Darstellung des Arzneimitteltransports im Gehirn

Ein EU-Projekt entwickelt ein Bildgebungstool, um die Moleküle zu identifizieren, die an der Multidrug-Transporter-Aktion über die Blut-Hirn-Schranke hinweg beteiligt sind. Ein Erfolg bedeutet eine verbesserte Diagnose und verbesserte Therapien für Krankheiten wie Alzheimer.

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Die Arzneimittelresistenz ist ein signifikantes klinisches Problem, besonders bei Erkrankungen des zentralen Nervensystems (ZNS). Während etwa 50 Millionen Menschen weltweit an Epilepsie erkrankt sind, sind aktuelle Behandlungen für 30 % der Patienten unwirksam. Eine mögliche Erklärung für diese Arzneimittelresistenz ist, dass nicht-spezifische Transportersysteme die Arzneimittelkonzentrationen im Gehirn auf einen therapeutisch unwirksamen Spiegel reduzieren. Multidrug-Transporter wie das P-Glykoprotein (P-gp) und das Breast Cancer Resistance Protein (BCRP) reduzieren daher die Wirksamkeit bestimmter lipophile Arzneistoffe, mit denen Krebs, Epilepsie und HIV behandelt werden. Um Inhibitoren für P-gp-Transporter zu entwickeln, hatte das EU-finanzierte Projekt "EURIPIDES" das Ziel, radioaktive Marker zu entwickeln, um die P-gp-Funktion und -Distribution bildlich darzustellen. Um die als Biomarker der P-gp-Funktion agierenden radioaktiven Marker zu validieren, wurden Studien mit relevanten Gruppen von Patienten mit ZNS-Erkrankungen durchgeführt. Um Patienten zu identifizieren, die responsiv oder refraktär gegenüber Medikamenten sind, wurden Vergleichsstudien durchgeführt. Eine umfassende Studie der P-gp-Inhibitor–basierten PET-Marker (Positronen-Emissions-Tomographie) hat zu drei Kandidaten geführt, die in Humanversuchen eingeführt wurde: Laniquidar, Tariquidar (TQD) und Phenytoin. TQD-Versuche haben den ersten direkten Nachweis erbracht, dass P-gp-Transporter an der Blut-Hirn-Schranke (BHS) bei der sporadischen Alzheimer dysfunktional sind. Dies lässt vermuten, dass die reduzierte P-gp-Funktion an der Pathogenese dieser Erkrankung möglicherweise beteiligt ist. Bei Patienten mit Temporallappen-Epilepsie hatten behandlungssensitive Patienten eine weniger effiziente P-gp-Funktion als die behandlungsresistenten Patienten. Dies lässt vermuten, dass eine effektivere P-gp-Funktion zu einem schnelleren Abbau des Arzneimittels im Gehirn des Patienten führt, wodurch seine Wirksamkeit reduziert wird. EURIPIDES hat neue PET- und Einzelphotonen-Emissions-Tomografie-Marker entwickelt, um die Transporterfunktion und Expression der Adenosintriphosphat-bindenden Kassette in vivo zu beurteilen. Die Ergebnisse belegen die Hypothese, dass eine Überexpression von Multidrug-Transportern zur Pharmakoresistenz bei Epilepsie beiträgt. Eine besonders spannende Anwendung ist die Personalisierung der Behandlung von Epilepsie- oder Krebspatienten, die eine erhöhte P-gp-Funktion haben, indem Inhibitoren wie TQD eingesetzt werden. Diese Ergebnisse könnten zudem extrapoliert werden, um die BHS-Dysfunktion bei Schlaganfallpatienten zu behandeln, den Schweregrad der Krankheit bei Multiple-Sklerose zu reduzieren und einige psychiatrische Erkrankungen zu behandeln.

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