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Identification and development of vaccine candidates for Buruli Ulcer Disease

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Neue Therapien für Buruli-Ulkus

Für viele Infektionskrankheiten stehen prophylaktische oder präventive Impfungen zur Verfügung. Europäische und afrikanische Forscher entwickeln nun gemeinsam neue Impfstoffkandidaten gegen die vernachlässigte Infektionskrankheit Buruli-Ulkus (BUD).

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BUD ist eine seltene, armutsbedingte Infektionskrankheit, die durch das Mycobacterium ulcerans ausgelöst wird und vorwiegend bei Kindern in Afrika auftritt. Charakteristisch ist eine progressive Nekrose von Haut, Weichteilgewebe und Knochen, jedoch ist unklar, wie die Krankheit überhaupt übertragen wird. So sollte das EU-finanzierte Forschungsprojekt (Identification and development of vaccine candidates for Buruli Ulcer Disease) (BURULIVAC) Pathogenese und immunologische Mechanismen bei BUD untersuchen und neue Therapien entwickeln. Schwerpunkt der Projektarbeit war der Ausbau von Kapazitäten afrikanischer Partnereinrichtungen im Bereich immunologische Analyse, Behandlung und Krankheitsmanagement. Eines der wichtigsten Projektergebnisse war die Klärung der Pathophysiologie des bakteriellen Toxins Mycolacton und deren molekulare Zielstrukturen. So wurde mittels biochemischer Assays, Zellbildgebung und Tiermodelle herausgefunden, dass Mycolacton die Zellstruktur durch Veränderung des Zytoskeletts zerstört. Bei einer Infektion kommt es dann zu der für das Krankheitsbild typischen Hautschädigung. Eine Analyse der Immunreaktion von Patienten ergab eine vollständige Unterdrückung des Immunsystems und niedrige Konzentrationen von Chemokinen, Zytokinen und Immunglobulinen, was mit einem infektionsbedingten glykolytischen und oxidativen Stoffwechselrückgang einhergeht. Um geeignete therapeutische Lösungen zu finden, intensivierte BURULIVAC die Forschung an prophylaktischen Impfstoffen. Ein Lebendimpfstoff mit Mycolacton-defizienten Bakterien erzeugte eine sehr effektive Immunantwort gegen virulente M. ulcerans-Stämme. Zudem wurden monoklonale Antikörper gegen Mycolacton generiert, nachdem in einem Mausmodell sorgfältig Kandidaten auf ihre protektive Wirkung gescreent und vorausgewählt wurden. Insgesamt lieferte BURULIVAC BUD neue Erkenntnisse zum Buruli-Ulkus und baute Infrastrukturen und technologische Kapazitäten in den betroffenen Ländern aus. Die kommerzielle Entwicklung eines Impfstoffs gegen BUD wird mit Sicherheit neuartige Präventions- und Therapiemöglichkeiten gegen diese schwere Infektionskrankheit aufzeigen.

Schlüsselbegriffe

Impfung, Buruli-Ulkus, Nekrose, Mycolacton, Zytoskelett, Assay, Bildgebung, Stoffwechsel, monoklonale Antikörper

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