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Memory loss in Alzheimer disease: underlying mechanisms and therapeutic targets

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Mechanismen des Gedächtnisverlust bei Demenz

Zwei Proteine ​​spielen beim Gedächtnisverlust im Zusammenhang mit Alzheimer und andere Formen der Demenz eine entscheidende Rolle. EU-finanzierte Wissenschaftler haben jetzt zielgerichtete Therapien entwickelt und machen den Millionen von Betroffenen damit große Hoffnung.

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Unser Gedächtnis funktioniert weitgehend durch Signalübertragung der Neuronen an den Synapsen, also an den Orten, wo die Nervenzellen sehr eng miteinander verbunden sind. Bei einem Gedächtnisverlust, wie er bei den meisten Formen der Demenz vorkommt, vor allem bei Alzheimer, spielt eine Dysfunktion der Synapsen daher eine wichtige Rolle. Auf molekularer Ebene erkennt man Alzheimer durch abnorme unlösliche Aggregationen zweier Proteine: dem Amyloid-beta-Peptid (A-beta) und Tau. A-beta trägt zur extrazellulären neuritischen Plaques bei, während letztere an intrazellulären Neurofibrillenbündeln beteiligt ist. Pathologische Veränderungen bei Alzheimer lassen vermuten, dass eine A-beta-Akkumulation die Tau-Pathologie auslöst, die Mechanismen sind aber weitgehend unbekannt. Mit dem EU-finanzierten Projekt MEMOSAD ("Memory loss in Alzheimer disease: Underlying mechanisms and therapeutic targets") wollen Wissenschaftler die toxischen Arten von A-beta und Tau, ihre toxischen Mechanismen sowie ihre Wechselbeziehung identifizieren. Auf diesem Weg wollten sie potenzielle therapeutische Ziele finden, um den verheerenden und irreversiblen Gedächtnisverlust bei Alzheimer und ähnlichen Erkrankungen zu bekämpfen. Die Forscher nutzten häufig eingesetzte primäre neuronale Zellkulturen und Tiermodelle, um das Geheimnis zu entwirren. Sie untersuchten die Wirkungen gut definierter A-beta-Typen sowie die funktionellen Konsequenzen einer aberranten Tau-Verarbeitung und -Aggregation an einer Reihe von molekularen Substraten der synaptischen Funktion. Die MEMOSAD-Mitglieder konnten A-beta-Aggregationsinhibitoren schaffen und Verbesserungen des Gedächtnisses an zwei Tiermodellen demonstrieren. Darüber hinaus prüften die Wissenschaftler auch den Einsatz der Tau-Immuntherapie bei der Behandlung von Alzheimer und anderen Tau-Pathologien. Ergebnisse zeigten eine Verringerung der Tau-Aggregationen und ein verzögertes Einsetzen der kognitiven Defizite nach der Immunisierung. Die identifizierten Ziele stellen einen wichtigen Durchbruch bei der Behandlung oder der Verlangsamung von Alzheimer dar. Darüber hinaus könnten diese auch als wertvolle diagnostische Werkzeug oder Biomarker für Alzheimer, andere Formen der Demenz und ähnliche neurodegenerative Erkrankungen wie Parkinson dienen. Alzheimer und Demenz stehen weit oben auf der weltweiten Agenda für die öffentliche Gesundheit. MEMOSAD trug wesentlich dazu bei, die Situation für Patienten, Pflegepersonal und die überlasteten Gesundheitssysteme zu verbessern.

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