Neuer diagnostischer Testkit zur Mutationsanalyse
Das Chemotherapeutikum 5-Fluorouracil (5-FU) wird seit mehr als 50 Jahren zur Behandlung verschiedenster Krebserkrankungen, vor allem aber bei Brust- und Darmkrebs eingesetzt. Kleine Mutationen im Gen für ein arzneimittelmetabolisierendes Enzym (drug-metabolising enzyme) können dabei Toxizität und Behandlungserfolg maßgeblich beeinflussen. Das EU-finanzierte Forschungsprojekt 5-FU PGX suchte nach diesen Genmutationen (so genannten Einzelnukleotid-Polymorphismen, SNP) in Gruppen von Patienten mit und ohne Nebenwirkungen sowie bei gesunden Kontrollpersonen. Die Patienten wurden auf Mutationen in einem Gen untersucht, das für DPYD (Dihydropyrimidin-Dehydrogenase) kodiert. Das wichtige Enzym ist für den Abbau von 5-FU zuständig. Die häufigste Mutation war, wie sich herausstellte, bei 3% aller untersuchten Patienten vorhanden. Entdeckt wurde zudem eine neue, bislang noch nicht beschriebene toxizitätsassoziierte Mutation. Mit 5-FURisk ist nun ein einfacher diagnostischer Testkit verfügbar, der die häufigste Mutation im DPYD-Gen nachweisen kann. Der Test kann mit gängiger Labortechnik durchgeführt werden und ist der erste kommerzielle SNP-Testkit seiner Art. Nach umfassenden Tests wurde er in mehreren Laboratorien und unter verschiedenen Bedingungen validiert. Durch Genmutationen im DPYD-Gen kann es zu schweren Vergiftungssymptomen kommen, die die Erfolgsaussichten bei der Behandlung mit dem Krebsmedikament 5-FU stark verschlechtern. Der neuartige diagnostische Testkit kann Gewissheit verschaffen, ob das Medikament anschlagen wird und damit die Krebstherapie insgesamt verbessern.