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Organic sensory information system (OSIS): documentation of sensory properties through testing and consumer research for the organic industry

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Wie schmecken Bio-Lebensmittel wirklich?

Bevor biologisch angebaute Lebensmittel auf Grundlage ihres Geschmacks vermarktet werden können, brauchen wichtige Akteure aus der Biobranche aktuelle Informationen über deren sensorische Qualität. Ein EU-Projekt hat sich dieses Problems und einer relevanten Vermarktungsberatung für verschiedene Länder angenommen.

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Bioware ist in Europa durchaus beliebt, aber sie erfüllt in Bezug auf den Geschmack und andere Vorstellungen nicht immer die Erwartungen der Verbraucher. Dafür kann eine falsche Erwartungshaltung verantwortlich sein. In diesem Fall sollten Marketingstrategien zum Einsatz kommen, um eine bessere Übereinstimmung zwischen Erwartungen und Realität zu schaffen. Zuerst benötigen die Bioproduzenten jedoch eine wissenschaftliche Begründung der tatsächlichen Geschmacksausprägung von Biolebensmitteln im Vergleich zu äquivalenten konventionellen Lebensmitteln, bevor sie irgendwelche Behauptungen aufstellen. Das EU-finanzierte ECROPOLIS-Projekt verfolgte das Ziel, verbraucher- und produktorientierte Forschungsresultate zu erbringen. Die Initiative startete 2009 mit Finanzmitteln für drei Jahre und mit 20 Partnern aus sechs europäischen Ländern. Ziel war die Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), die über keine ausreichenden Ressourcen zum Betreiben einer eigenen Marktforschung verfügen. Hauptziel des Projekts war die Entwicklung eines europäischen Organic Sensory Information System (OSIS), einer mehrsprachigen Online-Datenbankressource von der alle Beteiligten im Biobereich profitieren können. OSIS enthält für jedes der sechs Länder (Frankreich, Deutschland, Italien, Niederlande, Polen und Schweiz) Beschreibungen der sensorischen Eigenschaften von Produkten aus sechs Kategorien (Backwaren, Fleisch, Äpfel, Joghurt, native Pflanzenöle und Tomatensauce). Zu diesen Informationen zählt einen Vergleich der Verbraucherpräferenzen in Bezug auf ähnliche organische und nichtorganische Produkte. Bei lediglich etwa 55 % der Bioprodukte ist ein besserer Geschmack wahrnehmbar. OSIS präsentiert außerdem weitere Analysen des Projekts in Form von Vermarktungsempfehlungen. Dazu zählen länderspezifische Informationen über die Beweggründe für den Kauf und die allgemeine Wahrnehmung von Bionahrung, die Auswirkungen rechtlicher Rahmenbedingungen auf sensorische Eigenschaften und die Konsumgewohnheiten. Die Informationen werden innerhalb von OSIS in drei verschiedenen Detaillierungsgraden entsprechend den verschiedenen Interessengruppen zusammengefasst. OSIS ist somit ein Vermarktungsinstrument sowie eine wissenschaftliche Ressource, die den Produzenten helfen wird, ihre Produkte an die Kunden anzupassen und sie in den untersuchten Ländern zu vermarkten. Die Aktivitäten zur Verbreitung der Projektarbeit umfassten nationale Workshops in jedem der sechs Länder und ein abschließendes Diskussionsmeeting. Das ECROPOLIS-Projekts leistete so einen Beitrag, um den europäischen Biolebensmittelmarkt besser durchschauen zu können. Einige dieser Unternehmen konnten bereits ihre Produkte und deren Marketing auf Grundlage der ECROPOLIS-Arbeit nachbessern, was in mehr Rentabilität resultiert. Weitere KMU werden in ähnlicher Weise profitieren.

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