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Inhalt archiviert am 2023-03-23

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Warum bewegte Tarnmuster Raubtiere abschrecken

Von der EU geförderte Forscher sind jetzt einer Antwort auf die Frage einen Schritt näher gekommen, weshalb Tarnmuster manche Arten davor schützen können, im Magen eines anderen Tieres zu landen.

Viele Tiere sind Meister der Illusion. Sie können einen potenziellen Partner mit einem prächtigen Federkleid anlocken oder auch ein Raubtier mit übertriebener Wildheit hinters Licht führen. Die EU finanziert derzeit Forschung zu Tarnmustern in Bewegung - das sind kontrastreiche Muster wie schwarze und weiße Streifen, die dem Beutetier zwar keine Tarnung bieten, ihm aber helfen, nicht gefangen zu werden, und die wahrscheinlich die Wahrnehmung der Raubtiere verändern. Doch wie funktionieren diese Muster? Das MOTDAZZ-Projekt, das über ein Marie-Curie-Stipendium finanziert wird, hofft dies herauszufinden. Durch Kombination von sensorischer Ökologie, Physiologie und kognitiver Forschung will das Projekt, das Ende September 2015 abgeschlossen sein soll, zum ersten Mal ermitteln, ob Tarnmuster in Bewegung die Beuterate beeinflussen und inwiefern die Raubtierwahrnehmung verändert wird. Das Projekt ist einzigartig, denn es gibt bislang nur wenige Studien zur Rolle der Raubtierschutztarnmuster in Bewegung. Da die meisten Beutetiere gefasst werden, wenn sie versuchen zu fliehen, ist dies eine erhebliche Wissenslücke. Die Forschung hofft herauszufinden, ob manche Muster wirksamer sind als andere, und will anschließend bestimmen, wie Tiere sich entwickelt haben, um sich vor einem Angriff zu schützen, während sie in Bewegung sind. Die Forschung baut auf vermehrten Belegen auf, dass sich bewegende Tarnmuster - und andere Formen der Illusion - in der Natur viel häufiger vorkommen, als bisher angenommen. Wissenschaftler haben etwa herausgefunden, dass der Graulaubenvogel graue Gegenstände wie Steine so arrangiert, dass die kleinen näher im Zentrum liegen als die großen. Dadurch entsteht eine „erzwungene Perspektive“, wodurch farbige Objekte davor für das Weibchen größer erscheinen. Viele Schmetterlingsarten haben Augenflecke auf ihren Flügeln, die eine Schutzfunktion gegenüber Räubern haben könnten, indem sie die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Diese Ablenkungstechnik könnte das Raubtier durcheinander bringen, da es annimmt, dass sich der Kopf am gegenüberliegenden Ende befindet. Das MOTDAZZ-Projekt begann mit der Ermittlung der wichtigsten Faktoren bei sich bewegender Tarnung, indem Menschen die Raubtiere vertraten. Mithilfe von Touchscreens versuchten Probanden Beute zu fangen, die sich in Form und Farbe unterschied. Damit ließ sich feststellen, ob diese Faktoren die Wahrnehmung von Geschwindigkeit und Laufbahn veränderte. Anschließend wandten die Forscher ihre Ergebnisse an, um die Effizienz der sich bewegenden Tarnung zu bewerten. Dazu setzten sie Buschhäher - eine in den Vereinigten Staaten heimische Vogelart - als Raubtiere ein. Davon erhofft sich das Team, mehr darüber zu zu erfahren, wie Tiere die Welt um sich herum sehen und auf welche Weise Wahrnehmungsfähigkeiten Verhalten und Evolution beeinflussen können. Diese Projekt wurde durch ein Stipendium in Höhe von 221 606 EUR aus dem Programm Marie Curie International Incoming Fellowship (IIF) ermöglicht. Mit diesen Stipendien erhalten Spitzenforscher aus Drittländern die Möglichkeit, an Projekten in Europa zu arbeiten, wodurch die Forschungszusammenarbeit zwischen Europa und anderen Teilen der Welt unterstützt wird. Bewerber müssen entweder promoviert haben oder mindestens vier Jahre Forschungserfahrung in Vollzeit nachweisen können, um sich für dieses Programm zu qualifizieren. Weitere Informationen sind abrufbar unter: Blog der Marie-Curie-Forschungsstipendiatin https://laurakelleyresearch.wordpress.com/(öffnet in neuem Fenster)

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