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Inhalt archiviert am 2024-06-18
Sensing peri-implant disease

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Kaugummi zum Überwachen von Zahnimplantaten

Das Einsetzen von Zahnimplantaten kann periimplantäre Erkrankungen nach sich ziehen, was den Behandlungserfolg bedroht. Europäische Forscher entwickeln derzeit ein neuartiges System, um periimplantäre Komplikationen frühzeitig zu erkennen und so Zuverlässigkeit und Leistung des Implantats sicherzustellen.

Nach dem Einsetzen von Zahnimplantaten bilden sich häufig Entzündungen um die Befestigungen des Implantats herum. Periimplantäre Komplikationen werden in der Regel erst erkannt, nachdem klinische Anzeichen in Erscheinung treten und intensive Behandlungsmethoden erforderlich werden. Ziel des EU-finanzierten Projekts "Sensing peri-implant disease" (STEP)(öffnet in neuem Fenster) ist es, neuartige Assays zu entwickeln, mit denen Biomarker erkannt werden können, die mit den Frühstadien periimplantärer Erkrankungen in Verbindung stehen. Die Anstrengungen der Projektmitglieder konzentrierten sich auf Matrix-Metalloproteinase 8 (MMP-8), einen Biomarker, der für den Abbau des Bindegewebes, der kurz vor dem Ausbruch einer periimplantären Erkrankung stattfindet, indikativ ist. Das "Überwachungsgerät" für das vorgeschlagene System ist die menschliche Zunge. Der Diagnoseansatz nutzt ein Molekül, das mit MMP-8 zu einem Geschmacksstoff reagiert. Dieses Molekül wurde in einen Kaugummi integriert. In der Gegenwart von MMP-8 wird der Geschmacksstoff freigesetzt und der Patient kann selbst erkennen, ob eine periimplantäre Erkrankung bevorsteht. Die Forscher überprüfen derzeit die fast 250 Moleküle einer Datenbank auf Sensitivität für diesen Biomarker. Sie führen auch eine klinische Prüfung durch, um den in menschlichen Körperflüssigkeiten gemessenen Biomarker den verschiedenen Stadien von Periimplantitis zuordnen zu können. Die vorläufigen Ergebnisse weisen auf einen starken Zusammenhang zwischen dem Krankheitsstadium und der Biomarkerkonzentration hin, was den Ansatz dieses neuartigen Assays validiert. Um zu belegen, dass der Spiegel des Biomarkers aufgrund einer Entzündung der transmukosalen Zahnimplantate erhöht ist, führen die Partner in einem vorklinischen Modell Experimente mit Minischweinen durch. Weitere Analysen des periimplantären Hart- und Weichgewebes werden die histologischen Veränderungen beleuchten, die mit den Frühstadien dieser Erkrankungen verbunden sind. Der Ansatz des STEP-Projekts, mit dem sich die Patienten selbst überprüfen können, soll die schnelle Diagnose verbessern und somit die aktuellen Behandlungsmöglichkeiten ergänzen. Das System könnte Anwendung bei der Diagnose geräteassoziierter Komplikationen und Infektionen finden.

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