Nachhaltige Änderung für den EU-Dienstleistungssektor
Das EU-finanzierte Projekt "The impact of service sector innovation and internationalisation on growth and productivity" (SERVICEGAP) untersuchte die Rolle der Dienstleistungen unter verschiedenen Aspekten der Wirtschaftsleistung in EU-Ländern. Die vier allgemeinen Bereiche waren: die Finanzkrise, Produktivitätszuwachs, feste Strategien in einer wissensbasierten Volkswirtschaft und das Anbieten von Dienstleistungen in mehr als einem EU-Land. SERVICEGAP produzierte analytische Forschungsberichte mit ursprünglicher Forschung, Syntheseberichten und Stellungnahmen. Die Untersuchung von Verbindungen zwischen Dienstleistungs- und Fertigungssektor offenbarten, dass die Leistungen des Dienstleistungssektors und die Produktivität weniger durch die Finanzkrise beeinflusst wurden als die Produktionssektoren. Dies lag hauptsächlich daran, dass diese internationalen Märkten weniger ausgesetzt sind. Eine Untersuchung des Finanzsektors zur Regulierung und Wirtschaftsleistung hob die bedeutende Rolle der Banken bei der Förderung des Wachstums hervor. In den Untersuchungsberichten und bei Präsentation während der Projekttreffen wurde auch das Risiko unterstrichen, das mit dem Wechsel zu kleineren und weniger globalisierten Banken, insbesondere für kleinere Länder, einhergeht. Eine Untersuchung der Antriebskräfte für die Produktivität deckte Investitionen in immaterielle Güter, Verbindungen zwischen Fertigung und Dienstleistungen sowie Auswirkungen auf das Regelungsumfeld ab. Zu weiteren wichtigen Ergebnissen gehörten die Fortbildung wertvoller Arbeitskräfte in Verbindung mit Informationstechnologie und immateriellen Vermögenswerten in Dienstleistungssektoren. Das SERVICEGAP-Team stellte auch dürftige Fortbildungsangebote für ältere Personen und die Auswirkung von Vertrauen und Angst auf die Produktivität fest. Der Unterschied zwischen Fertigungs- und Dienstleistungssektor ist weniger augenfällig geworden, da viele Firmen zunehmend in beiden Bereichen tätig sind, wodurch der Anteil von Beschäftigungen im Dienstleistungsbereich in der Belegschaft von Fertigungsbetrieben zugenommen hat. Investitionen in Produktmarketing, Vertrieb und Transportsysteme haben beispielsweise eine positive Auswirkung auf die Exportmarktanteile von Fertigungsbetrieben. Innovationen in Dienstleistungsunternehmen sind mit einer höheren Produktivität verbunden, wobei die stärkste Verbindung bei Marketinginnovationen besteht. Die Projektforschung hat ergeben, dass Produktinnovationen den größten Beschäftigungszuwachs im Dienstleistungssektor zu schaffen scheinen. Eine Studie zur Internationalisierung von Dienstleistungen deckte drei Bereiche ab: Handel, Investitionen und Outsourcing. Der Handel mit Dienstleistungen ist beträchtlich und nimmt weiter zu, auch wenn dieser geringeren Umfangs ist als der für Güter. Multinationale und größere Firmen handeln tendenziell eher damit, und einseitig gerichtete Händler (Export oder Import) herrschen im Dienstleistungssektor eher vor als im Fertigungssektor. Internationale Investitionen durch Fusionen und Übernahmen haben zu Wachstum im Dienstleistungssektor geführt und haben tendenziell stärkere Auswirkungen auf die Leistung von Firmen im Dienstleistungsbereich als im Fertigungsbereich. Unternehmen, die nach einer ausländischen Übernahme ein positives Produktivitätswachstum erfahren, befinden sich eher in High-Tech-Sektoren und in größeren, weniger offenen Volkswirtschaften. Die Forschungsergebnisse unterstützen weitere zu unternehmende Anstrengungen, um den Dienstleistungssektor zwischen EU-Mitgliedsstaaten zu stärken und die wirtschaftlichen Beziehungen zum Rest der Welt zu vertiefen. Auf der Website gibt es drei Abschnitte mit über 45 Diskussionspapieren als hervorragende Ressourcen für eine weitere Betrachtung. Es können Untersuchungsberichte, Diskussionspapiere und Stellungnahmen heruntergeladen werden. Die Stellungnahmen sind nützliche Zusammenfassungen für Entscheidungsträger.
Schlüsselbegriffe
Unternehmensdienstleistungen, Wirtschaftswachstum, internationaler Handel, Investition, Dienstleistungssektor, Produktivität, Wirtschaftsleistung, Herstellung, Regelungsumfeld, Produktinnovation
