Neue Erkenntnisse zur Bewältigung von Krisen
Natürliche oder vom Menschen verursachte Katastrophen sind eher selten, aber mit sehr hohen Kosten verbunden. Während natürlich jeder Fall anders ist, haben alle Katastrophen jedoch gewisse Gemeinsamkeiten, aus denen die Ersthelfer lernen können. Dazu sind sortierte Informationen zu früheren Katastrophen vonnöten, die das EU-finanzierte Projekt "Elicit to learn crucial post-crisis lessons" (ELITE)(öffnet in neuem Fenster) liefern wollte. Insgesamt war das Ziel, ein "lebendes Dokument" zu entwickeln, das die gewonnenen Erkenntnisse aus früheren Vorfällen enthält, damit man bei Katastrophen in Europa eine verbesserte Vorsorge treffen sowie schneller reagieren und sich wieder erholen kann. Im ersten Jahr wurden im Projekt Workshops zu Waldbränden, Erdbeben und Überschwemmungen durchgeführt, an denen eine beträchtliche Anzahl fachübergreifender Experten teilnahmen, die Beiträge zur Bewältigung solcher Katastrophen lieferten und detaillierte Anforderungen an das "lebende Dokument" stellten. Die Projektpartner analysierten die aus der Vorbereitung, Reaktion und Wiederherstellung gewonnenen Erkenntnisse und stellten dabei die häufigsten Probleme sowie bestmögliche Verfahren und Lösungen heraus. Neben anderen Interessengruppen können Ersthelfer, Krisenmanager, Katastrophenschutz und politische Entscheidungsträger diese integrierte Analyse nutzen, um neue und verbesserte Strategien und Maßnahmen anzuwenden und ihr Wissen über Katastrophen wie Waldbrände, Erdbeben und Überschwemmungen weiterzugeben. Die Mitglieder von ELITE entwickelten eine Web-Lösung, die sie "lebendes Dokument" nannten, welches eine Sammlung der Erfahrungen und bestmöglichen Verfahren enthält. Es beinhaltet auch Schulungsunterlagen, Richtlinien und Instrumente, um einen europaweiten Wissens- und Erfahrungstransfer zu ermöglichen. Durch den Aufbau einer Gemeinschaft, an der viele Interessengruppen beteiligt sind, hat das ELITE-Konsortium auch effektive Kommunikationskanäle über die sozialen Medien (Facebook, LinkedIn und Twitter) eingerichtet, mit denen die Kommunikation und der Austausch zwischen den Menschen und Organisationen erleichtert wird. Das "lebende Dokument" ist öffentlich zugänglich und wird von einer Wissensgemeinschaft (Community of Practice, CoP) zusammengestellt, zu der die wichtigsten Interessengruppen des Krisenmanagements gehören. Die CoP wird das Dokument auch nach Projektabschluss pflegen und die bestmöglichen Verfahren und Richtlinien laufend aktualisieren. Aus diesem Grund sollte das "lebende Dokument" dazu beitragen, dass ein Zusammenbruch der Kommunikation bei der Katastrophenvorsorge vermieden und ein wirkungsvoller Lernprozess und Austausch ermöglicht werden kann. Schließlich wurden die verbleibenden größeren Lücken identifiziert und Empfehlungen für die zukünftige Forschung abgegeben.
Schlüsselbegriffe
Krise, Katastrophen, gewonnene Erkenntnisse, Ersthelfer, Katastrophenvorsorge, Wissensmanagement