CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
Inhalt archiviert am 2024-05-28

New therapeutic targets for DM1: miRNAs analysis in DM1 disease models

Article Category

Article available in the following languages:

Neue Biomarker für Muskelerkrankung

Ein europäisches Projekt hat die Rolle regulatorischer Mikro-RNA (miRNA) bei einer genetischen Muskelerkrankung untersucht. Wissenschaftler verfolgten hier das Ziel, die an der Krankheitsentstehung beteiligten molekularen Mechanismen nachzuvollziehen sowie Diagnose und Therapie zu verbessern.

Gesundheit icon Gesundheit

Myotone Dystrophie Typ 1 (DM1) oder Steinert-Krankheit ist eine seltene Erbkrankheit, deren klinische Symptome Myotonie, Muskelschwund und Herzleitungsstörungen sind. Beobachtet wurden dabei signifikant variable Werte regulatorischer, nicht-kodierender miRNA-Moleküle, was als Krankheitsursache in Frage kommt. Die Wissenschaftler des von der EU finanzierten Projekts DM1-MIRNA (New therapeutic targets for DM1: miRNAs analysis in DM1 disease models) untersuchten die Rolle veränderter miRNA anhand verschiedener DM1-Modelle und Patientenproben. Grundgedanke war, dass diese neuen miRNA Zielgene identifizieren und die molekularen Mechanismen der DM1-Pathogenese aufdecken können. Am Modellorganismus der Fruchtfliege Drosophila melanogaster gingen die Forscher nochmals die wesentlichen Teile des genetischen Umfelds von DM1 durch und identifizierten miRNA-Veränderungen im erkrankten Zustand. Dabei konzentrierte man sich auf miRNA-Moleküle, die von der Fruchtfliege bis hin zum Menschen hoch konserviert sind. Eine ähnliche Deregulierung wurde in Muskelzellkulturen aus Hautbiopsien von Patienten nachgewiesen. In Blutproben von DM1-Patienten wurde überdies erstmals ein verändertes miRNA-Expressionsprofil entdeckt. Eine sehr detaillierte Untersuchung mehrerer, im Humanserum zirkulierender miRNA erwies sich als nicht eindeutig für die Erstellung eines zuverlässigen DM1-miRNA-Biomarkers. Die hohe Heterogenität, die in den Proben und der verwendeten Methodik gefunden wurde, könnte die unklaren Resultate erklären. Gleichzeitig fördern die in den jüngsten Publikationen anderer Forschungsgruppen dargestellten positiven Resultate die weitere Suche nach nichtinvasiven Biomarkern für DM1. Die Projektdaten im Allgemeinen haben den translationalen Charakter und die Aussagekraft des DM1-MIRNA-Projekts bestätigt. Zu wissen, wie miRNA in den DM1-Phänotyp integriert sind, könnte in der Zukunft die Entdeckung neuartiger Biomarker zur Diagnose und Überwachung von Krankheitstherapien anstoßen.

Schlüsselbegriffe

Mikro-RNA, myotone Dystrophie Typ 1, DM1-MIRNA, Drosophila melanogaster, Biomarker

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich