Tenside aus biologischen Quellen helfen Bio-Bauern
Viele Hygieneprodukte und andere Kosmetika enthalten chemische Verbindungen, die als Tenside bezeichnet werden. Allerdings mangelt es der europäischen Naturkosmetikbranche an einer nachhaltigen Quelle für natürliche und organische Tenside. Das EU-geförderte Projekt O4S (Sustainable surfactant production from renewable resources through natural fermentation for applications in natural, organically-certified products) zielte darauf ab, Effizienz und Kosten der Produktion von natürlichen Tensiden in industriellem Maßstab zu optimieren. Zu Beginn benchmarkten die Forscher zur Verfügung stehende industrielle, biobasierte und biologisch Tenside. Die Produkte wurden auf ihre physikalischen und chemischen Eigenschaften und ihre Schaum- und Emulgiereigenschaften hin bewertet. Bio-zertifizierte Rohstoffe wurden aus Abfallströmen und den Nebenprodukten von industriellen Prozessen gewonnen. Ein Pilzstamm (Pseudozyma aphidis), der ein viel versprechendes Biotensid mit der Bezeichnung Mannosylerythritol Lipid s (MEL) produzieren kann, wurde für Tests und die Hochskalierung auf ein industrielles Produktionsvolumen ausgewählt. Daraufhin optimierten die Forscher den Prozess der MEL-Produktion durch Fermentation und testeten das mikrobiell hergestellte Tensid in Bezug auf Schaumvermögen, Oberflächenspannung, Reinheit und Wasserlöslichkeit. O4S demonstrierte außerdem, dass das Produkt nicht toxisch war und auf Basis von Hauttests im Labor als mildes Kosmetikum klassifiziert werden kann. O4S brachte die Wissenschaft einen guten Schritt näher an die Produktion von leistungsfähigen Low-Cost-Biotensiden. Das von den O4S-Forschern erzeugte Wissen wird der EU-Kosmetikbranche helfen, strengen Vorschriften zu entsprechen, und die europäischen Bio-Bauern unterstützen.
Schlüsselbegriffe
Tenside, organisch, Kosmetika, O4S, Fermentation, Biotenside