Neues zum episodischen Gedächtnis
Entorhinaler Cortex und Hippocampus sind Bereiche im Gehirn, die für das episodische Gedächtnis zuständig sind. Dies sind sowohl Erinnerungen an bestimmte Ereignisse, aber auch Informationen darüber, wo und wann diese stattgefunden haben. Die beiden Bereiche ergänzen sich und generieren auf diese Weise eine räumliche Umgebungskarte, die auch Platz bietet, um nicht-räumliche Elemente unterzubringen. Allerdings ist noch ungeklärt, wie diese Zellen miteinander interagieren. Um das Problem zu lösen, isolierte das Projekt ENTORHINAL SILENCING mittels transgener Methoden Zellen im medialen entorhinalen Cortex (MECII). Auf dieser Basis sollte dann ermittelt werden, welche funktionellen Zelltypen im MECII ein Signal an den Hippocampus senden, und was passiert, wenn diese Zellen ausgeschaltet werden. Im ersten Teil der Studie entdeckte man bei Zellen im MECII eine Erregungsausbreitung in den Gyrus dentatus und die CA3-Region des Hippocampus, was nahe legt, dass das Feuern dieser Zellen eine der Grundlagen für räumliche Erinnerungen darstellt. Frühere Studie hatten bereits vier Zelltypen im MECII identifiziert: Grenzzellen, Kopfrichtungszellen, Gitterzellen und verbindende Zellen für Richtungsinformationen. Die Forscher untersuchten dann, welche dieser Zellen an der Kommunikation mit dem Hippocampus beteiligt sind und schalteten hierfür MECII-Zellen in Mäusen aus, während diese in einer Box umherliefen. Da sich nur transgene Neuronen ausschalten lassen, war es möglich, diese Schlüsselzellen zu identifizieren. Bei den beteiligten Nervenzellen handelte es sich um Grenz- und Gitterzellen, wie das Experiment zeigte. Die Forschungsergebnisse enthüllen, wie diese Zellen interagieren und kommunizieren und dadurch episodische und räumliche Erinnerungen erzeugt werden. Weitere Forschungen sollen nun zeigen, wie die einzelnen Hirnregionen hierbei zusammenarbeiten.