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Inhalt archiviert am 2022-12-07

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Prodi fordert offene Debatte ber das Klonen

Klontechnologie ist in diesem Sommer ein heißes Thema gewesen. In einer umstritt enen Maßnahme hat US-Prsident Bill Clinton staatlich finanzierten Wissenschaftl ern grnes Licht fr die Stammzellenforschung gegeben und in Großbritannien hat Premierminister Blair ffentlich seine ...

Klontechnologie ist in diesem Sommer ein heißes Thema gewesen. In einer umstritt enen Maßnahme hat US-Prsident Bill Clinton staatlich finanzierten Wissenschaftl ern grnes Licht fr die Stammzellenforschung gegeben und in Großbritannien hat Premierminister Blair ffentlich seine Untersttzung fr qualifiziertes therapeu tisches Klonen bekannt gegeben. In Krze wird Blair diese Angelegenheit dem brit ischen Unterhaus zur Abstimmung vorlegen. Nun fordert Romano Prodi, Prsident de r Europischen Kommission, zu einer offenen gesamteuropischen Debatte ber das Klonen auf. "Das Klonen zu therapeutischen Zwecken wirft große ethische Problem e auf. Aber kann man gegenber einer Forschung, die die Chance bietet, heute noc h unheilbare Krankheiten demnchst heilen zu knnen, gleichgltig bleiben? In de r Europischen Union zeichnet sich eine Debatte ab und unterschiedlichen Einstel lungen zu dieser Frage wurde bereits Ausdruck verliehen. Diese unterschiedlichen Meinungen mssen wir respektieren. Dennoch glaube ich, dass die Kommission zu e iner offenen Debatte beitragen kann, die die Brger Europas zu gemeinsamen Werte n hinfhrt. Dabei mssen wir ein angemessenes Gleichgewicht finden zwischen ethi scher Strenge, die die Nutzung des menschlichen Krpers zu kommerziellen Zwecken kategorisch ausschließt, und unserer Pflicht, therapeutischen Bedrfnissen nach zukommen", sagte Prodi. Die Kommission hat jedoch sehr schnell deutlich werden lassen, dass sie nicht beabsichtigt, die Forschung auf diesem Gebiet mit Rechtsv orschriften zu regeln oder zu harmonisieren. Stattdessen mchte sie eine Debatte zum Thema Klonen provozieren. Dies soll mit Hilfe von existierenden Initiativen des Fnften Rahmenprogramms sowie der Beratergruppe fr ethische Fragen, die de rzeit ihre Stellungnahme zu diesem Thema zur Vorlage bei der Kommission im Novem ber vorbereitet, erfolgen. Gemß dem Vertrag ber die Europische Union ist den Mitgliedstaaten die Regelung ethischer Fragen berlassen. Die Kommission weist jedoch auf Folgendes hin: "De facto haben die Mitgliedstaaten hchst unterschied liche bzw. berhaupt keine Vorschriften erlassen. Darin kommt die ußerst unters chiedliche gesellschaftliche Sensibilitt in den Lndern der Union zum Ausdruck. ...Das Ziel der Kommission besteht darin, die wissenschaftliche und technologisc he Entwicklung mit den gemeinsamen Werten der europischen Brger in Einklang zu bringen." Die Richtlinie der EU aus dem Jahre 1998 ber den rechtlichen Schutz biotechnologischer Erfindungen verbietet die Patentierung des menschlichen Krp ers in allen Phasen seiner Entstehung und Entwicklung, einschließlich der Keimze llen, sowie jeglichen Teils des menschlichen Genoms. Damit werden die Patentierb arkeit des menschlichen Klonens zu Fortpflanzungszwecken und der Handel mit Embr yos oder Krperbestandteilen ausgeschlossen. In Bezug auf Tiere verbietet die Ri chtlinie die Patentierung genetischer Vernderungen, die fr diese Tiere mit nut zlosem Leiden einhergehen wrden. In der Richtlinie wrden zwar die Voraussetzun gen geregelt, unter denen eine Erfindung aus dem Bereich der Biotechnologie Pate ntschutz genießen kann, so die Kommission, doch "sie legt die Voraussetzungen f r die einschlgige Forschung nicht fest". Die Kommission fordert in ihrer Mitte ilung ber den Europischen Forschungsraum, "gemeinsamen ethischen Werten" auf G emeinschaftsebene mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Zwischenzeitlich mcht e Prsident Prodi die Debatte jedoch unbedingt vorantreiben. "Ich erwarte mit gr oßer Spannung die im November vorzulegende Stellungnahme der Beratergruppe fr e thische Fragen, und ich beabsichtige, die Rolle der Gruppe noch zu strken", kn digte Prodi an.

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