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Effects of Different Learning Experiences on Automatic Evaluative Processes

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Neue Erkenntnisse zum Prozess des Lernens

Mit EU-Fördermitteln wurde eine Studie unterstützt, die neues Wissen zum evaluierenden Lernen liefert. Sie stellte unbewusstes und bewusstes (automatisches bzw. kontrolliertes) Urteilen gegenüber.

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Mit einer allgemeinen Fokussierung auf psychologischen Prozessen der Meinungsbildung widmete sich das Projekt "Effects of different learning experiences on automatic evaluative processes" (DLEAEP) neueren Erkenntnissen zur Einstellungstheorie. Der Ansatz geht dabei über das implizite/explizite Lernen hinaus. Schwerpunkt der Studie waren Lernerfahrungen, die zum einen auf unbewusster, zum anderen auf bewusster Ebene stattfinden. Erstere beinhaltet schnelle, unwillkürliche und mitunter unbewusste Urteile, letztere hingegen intentionale, bewusste kognitive Prozesse für urteilsbezogene Entscheidungen zur Präferenz eines Objekts. In zahlreichen experimentellen Versuchen belegte DLEAEP diese Theorie, relativierte sie aber auch in manchen Aspekten. Die Ergebnisse liefern Aufschluss über Rahmenbedingungen und Details des Prozesses, was wiederum die mutmaßliche Diskrepanz erklärt. Ein Forschungsabschnitt analysierte relationale Informationen, d.h. wie und warum Objekte einander zugeordnet werden können. Ein Beispiel hierfür ist: "Die Bakterien beendeten die Entzündung." Dies deutet auf einen Zusammenhang zwischen Bakterien und Entzündung hin und erklärt auch die Art des Zusammenhangs. Diese Art der Information kann mentale Verknüpfungen im Gedächtnis erzeugen. Weiterhin belegte die Studie, dass relationale Informationen Assoziationen auslösen, die zu einem späteren Zeitpunkt sowohl das unbewusste als auch das bewusste Urteil beeinflussen können. DLEAEP fand heraus, dass ersteres eher für assoziative Informationen (Assoziation zwischen Bakterien und Entzündung), letzteres hingegen für relationale Informationen (Bakterien beenden Entzündung) relevant ist. Ein wichtiges Ergebnis war, dass sich die Präferenz unbewusst auf Objekte richtet, die angenehme Erlebnisse abschließen als auf jene, die unangenehme Erlebnisse abschließen. Die Studie legte aber auch die Bedingungen dar, unter denen diese kontraintuitiven unbewussten Präferenzen auftreten, und wie sie verstärkt oder beseitigt werden können. Als weiterer Forschungsschwerpunkt wurde untersucht, wie sich unterschiedliche Lernerfahrungen auf unbewusstes Urteilen auswirken. Das Team entwickelte ein theoretisches Modell, das beschreibt, wie sich zeitgleiche Stimuli auf das spätere Urteil auswirken. Umfangreiche Tests von DLEAEP und kleinere Laborstudien lieferten wichtiges psychologisches Grundlagenwissen zu bewussten und unbewussten Prozessen.

Schlüsselbegriffe

Lernprozess, evaluierendes Lernen, assoziatives Lernen, Einstellungstheorie, relationale Daten, unbewusstes Urteil, bewusste Beurteilung

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