Wie Mikroben saure Umgebungen verursachen können
Der iberische Pyritgürtel liegt im Südwesten Spaniens und ist eines der größten Sulfidvorkommen der Welt. Es enthält hohe Konzentrationen von Arsen, Eisen, Zink, Mangan, Chrom und Nickel und verfügt über konstant niedrige pH-Werte in Grund- und Oberflächenwasser. Die Ursache hierfür wurde bislang dem Bergbau zugeschrieben, der in dieser Region seit mehr als 5.000 Jahren betrieben wird. Allerdings weisen jüngste Daten darauf hin, dass Mikroben eine wichtige Rolle bei der Schaffung und Aufrechterhaltung der sauren Umgebung spielen. Das Projekt MICROIPB ("Microbial activities of the sulfur cycle in the subsurface of the Iberian Pyritic Belt") untersuchte die Auswirkungen von Mikroben auf den iberischen Pyritgürtel. Von drei verschiedenen Umgebungen des Pyritgürtels wurden Proben entnommen: vom Untergrund bis zu einer Tiefe von 600 Metern, aus drei sauren Seen und aus dem sauren Rio Tinto. Mittels biologischer, geologischer und chemischer Analysen an den Proben wurden die wichtigsten biogeochemischen Transformationen, die in den verschiedenen Umgebungen ablaufen, entdeckt. Die Ergebnisse zeigten, dass die Oxidation schwefelhaltiger Mineralien zu den wichtigsten auftretenden biochemischen Prozessen gehört. Weitere Prozesse waren die Reduktion und Oxidation von Eisen sowie die Sulfatreduktion. Die Forscher identifizierten auch die verschiedenen Gruppen von Mikroorganismen im Zusammenhang mit den Transformationen, die die Wasserqualität der verschiedenen Umgebungen im iberischen Pyritgürtel beeinflussen. Auf diese Weise trug MICROIPB zum wissenschaftlichen Verständnis der Wirkung von mikrobiellen Prozessen in sauren Umgebungen und deren Folgen für Energie, Klima und menschliche Gesundheit bei.
Schlüsselbegriffe
Mikroben, saure Umgebungen, Schwefel, Iberischer Pyritgürtel, Schwefelkreislauf