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European Consortium for the Study of a Topical Treatment of iCRVO to prevent Neovascular Glaucoma

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Innovative Behandlungsstrategie für neovaskuläres Glaukom

Europäische Forscher testen derzeit einen neuen molekularen Wirkstoff zur Behandlung des neovaskulären Glaukoms (Erhöhung des Augeninnendrucks) in Folge eines ischämischen Zentralvenenverschlusses.

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Das neovaskuläre Glaukom (NVG) ist eine sehr aggressive Form des Glaukoms, von der fast 4% aller Glaukompatienten betroffen sind. Hauptursache ist der ischämische Zentralvenenverschluss (iCRVO), der oft zur Erblindung oder Entfernung des Augapfels wegen zu starker Schmerzen führt. In der Regel beschränken sich derzeitige Maßnahmen auf ein Absenken des Augeninnendrucks, Lasertherapie oder Medikamente, die die Gefäßneubildung hemmen (anti-angiogener Effekt). Da die Wirkung jedoch begrenzt ist, sind alternative Strategien für die Frühphase einer NVG gefragt. In diesem Sinne suchten Partner des EU-finanzierten Projekts "European consortium for the study of a topical treatment of neovascular glaucoma" (STRONG) nach einem anderen Weg, um die Freisetzung angiogener Faktoren zu verhindern. Er basiert auf Antisense-Oligonukleotiden gegen das Insulinrezeptorsubstrat 1. Ergebnisse aus früheren Studien zeigten, dass dieses Oligonucleotid den endothelialen Gefäßwachstumsfaktor hemmen kann, der offenbar eine Schlüsselrolle bei der NVG-Pathogenese spielt. STRONG wird in einer randomisierten Phase-II/III-Studie die anti-angiogene Wirkung des Antisense-Oligonukleotids testen und eine große Gruppe von Patienten untersuchen, um den natürlichen Verlauf eines NVG zu beschreiben. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf Risikofaktoren und Biomarkern für die Entstehung bzw. Progression von NVG. Ein weiteres Ziel ist es, die Frühdiagnose von NVG mittels Bildgebung und biomorphometrischer Analysen zu verbessern. Dem Konsortium liegt die Genehmigung für die klinische Studie zum Einsatz von Antisense-Oligonukleotiden als vorbeugender Intervention für NVG inzwischen vor. Bisher haben insgesamt 28 Zentren aus sieben Ländern ihr Interesse an der Teilnahme an dieser Studie bekundet. Die meisten Dokumente und Standardarbeitsanweisungen sowie das elektronische Datenerfassungssystem sind bereits entwickelt und erstellt. Die Ergebnisse der klinischen Studie im Rahmen von STRONG werden die gezielte Hemmung der Angiogenese und damit eine innovative Behandlung für iCRVO-bedingte NVG validieren. Die topische, nicht-invasive Intervention ist herkömmlichen Verfahren deutlich überlegen.

Schlüsselbegriffe

Neovaskuläres Glaukom, topische Behandlung, Antisense-Oligonukleotide, Angiogenese iCRVO

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