Genanalysen bei aggressiven Pilzkrankheiten auf Bananen
Die adaptive Evolution beschreibt, wie sich Organismen langfristig an ihre Umgebung anpassen, indem sie vorteilhafte Mutationen an die nächste Generation weitergeben. Am Pilzpathogen Mycosphaerella fijiensis, dem Auslöser von Bananenfäule, kann dieser Prozess gut untersucht werden, da er sehr anpassungsfähig ist. So forschte das EU-finanzierte Projekt GATFUN (Genetic basis of host adaptative traits in the plant pathogenic fungus Mycosphaerella fijiensis) an Genen, die für die Anpassung von M. fijiensis und die Umgehung der Immunabwehr des Wirts verantwortlich sind. Die Forscher führten Genanalysen durch und erstellten eine genetische Karte mit mehr als 370 Merkmalen. Damit kann nun nach Genen gesucht werden, die die Aggressivität des Pathogens beeinflussen. Weiterhin gibt ein phylogenetischer Baum Aufschluss über Populationsstrukturen. Das Projektteam entdeckte eine stärkere genetische Vielfalt am Herkunftsort des Krankheitserregers (Asien), und dass es offenbar einen seriellen Engpass in anderen Regionen gegeben haben muss. Anhand der Daten lassen sich nun einheimische und kürzlich eingeschleppte Arten des Erregers vergleichen. Ist geklärt, welche Gene vom Wirt selektiert werden, um M. fijiensis zu tolerieren, sind neue Strategien im Kampf gegen die verheerende Pilzkrankheit möglich. Außerdem liefert die Forschungsarbeit neue Erkenntnisse zur adaptiven Evolution bei Pilzen und anderen Organismen.