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Molecular Medicine for Bladder Cancer

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Biomarker für Blasenkrebs

Um die Krebsdiagnose und Überwachung zu vereinfachen, muss das Krankheitsstadium anhand spezifischer Parameter ermittelt werden können. Eine äußerst vielversprechende Möglichkeit, welche die Forscher verfolge, sind Biomarker in Körperflüssigkeiten.

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Blasenkrebs (bladder cancer, BC) ist weltweit jährlich für 165 000 Todesfälle verantwortlich. Da die gegenwärtigen Therapieoptionen begrenzt sind, muss die Krankheitsbiologie genauer geklärt werden, um neuartige therapeutische Strategien entwickeln zu können. Hierfür sind Biomarker erforderlich, die mit dem Krankheitsstadium in Zusammenhang gebracht und dazu genutzt werden können, um das Ergebnis einer Therapie zu überwachen. Das EU-finanzierte Projekt BCMOLMED (Molecular medicine for bladder cancer) hat Projekt hat Omik-Technologien eingesetzt, um Biomarker für Blasenkrebs zu finden. Die Kombination aus den Harn betreffenden Biomarkern und zytologischer Untersuchung ergab mehr als 100 Harnpeptide, die von Patienten mit rezidivierendem BC bzw. Patienten ohne Rezidivzeichen für mindestens ein Jahr auf unterschiedliche Weise ausgeschieden wurden. Diese maßgeblichen Resultate wurden in Nature Reviews Urology veröffentlicht. Untersuchungen zur Rolle von Proteinen ließen erkennen, dass sich die Werte des NRC-interagierenden Faktors 1 (NIF-1) und von Histon 2B (H2B) im Urin von Patienten mit gutartigen urologischen Erkrankungen signifikant von denen von Blasenkrebspatienten unterscheiden. NIF-1 zeigte verminderte Gewebeexpressionswerte, wenn der Blasenkrebs von nicht-muskelinvasivem BC zu muskelinvasivem BC fortschreitet, während H2B den entgegengesetzten Trend darstellte. Die Resultate erschienen im Journal of Proteome Research. Eine Down-Regulation von Profilin-1 verringerte die Zelladhäsion sowie das Tumorwachstum. Des Weiteren resultierte die Stilllegung (Silencing) dieses Proteins in einer verminderten Expression weiterer Proteine, die mit dem nichtkanonischen Wnt/Ca2+-Signalweg assoziiert sind, der bei der Entwicklung vieler Krebserkrankungen wichtig ist. Knockdown von zwei anderen Proteinen in der Zelllinie T24M führte zur Inhibition von Zellmigration und -proliferation. Zusätzlich wurde eine signifikante Verringerung des Tumorwachstums bei Stilllegung eines der Moleküle festgestellt. Ein Manuskript befindet sich in Vorbereitung. Insgesamt vereint die BCMOLMED-BCCluster Wissensbasis Daten aus 112 veröffentlichten Manuskripten sowie nahezu 1 600 statistisch signifikante Merkmale, die mit der BC-Invasion verbunden sind. Zusätzlich wurden in dieser Datenbank 435 Protein-Protein-Interaktionen und 92 molekulare Signalwege hinterlegt, die bei der BC-Invasion maßgeblich sind. Nachwuchsforscherinnen und -forscher erhielten unter dem Dach von BCMOLMED umfassende Schulungen und konnten somit ihre Wettbewerbsfähigkeit auf diesem Gebiet verbessern. Langfristiges Ziel ist die Gewährleistung der Sachkompetenz einer nächsten Wissenschaftlergeneration in Sachen Biomarker- und Wirkstoffzielforschung.

Schlüsselbegriffe

Biomarker, Blasenkrebs, BCMOLMED, NIF-1, H2B, Profilin

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