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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Development and Epilepsy - Strategies for Innovative Research to improve diagnosis, prevention and treatment in children with difficult to treat Epilepsy

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Die Behandlung hartnäckiger pädiatrischer Epilepsien

Früh einsetzende Epilepsien stellen eine große Bürde für die Gesellschaft dar und erlegen dem Gesundheitsdienstleistungssektor hohe wirtschaftliche Kosten auf. Im Rahmen eines EU-Projekts werden neuartige Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten untersucht.

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Das Projekt DESIRE (Development and epilepsy - strategies for innovative research to improve diagnosis, prevention and treatment in children with difficult to treat epilepsy) ist auf epileptogene Entwicklungsstörungen (Epileptogenic Developmental Disorders, EDD) ausgerichtet. Bei diesen Störungen handelt es sich um früh einsetzende pädiatrische Epilepsien im Zusammenhang mit entwicklungsbezogenen Prozessen im Gehirn . Die Arbeit ist insbesondere daher von Bedeutung, da nur wenig über EDD bekannt ist und die betroffenen Kinder oftmals eine frühe Resistenz gegenüber Medikamenten sowie kognitive Beeinträchtigungen entwickeln. Das DESIRE-Projekt zielt darauf ab, die genetischen und epigenetischen Ursachen sowie pathogenen Mechanismen von EED zu beleuchten, um neue Biomarker für die Diagnose und Prognose zu identifizieren und um Behandlungsmöglichkeiten zu entdecken und zu verbessern. Eine klinische Versuchsreihe ist im Gange, um zu bestimmen, ob die Behandlung von Kindern mit einer ketogenen Diät vor einer Operation aufgrund einer fokalen kortikalen Dysplasie (Malformation des Kortex) die Prognose verbessern kann. Die bislang durchgeführte genomische Ursachenforschung umfasste eine Analyse von mehr als 300 Familien mit Epilepsie-Fällen. Es wurden hochmoderne Gensequenzierungen sowie Expressionsanalysen durchgeführt und ein epigenomisches Profil erstellt. Neue krankheitsverursachende Gene und genetische Variationen wurden identifiziert, die mit entwicklungsbezogenen Malformationen des Gehirns in Zusammenhang stehen könnten. Autosomale Abbildungen von Methylierungsstellen mit einer hohen Dichtigkeit ermöglichten die Identifizierung neuer epigenetischer Genprägungen. Über die Verwendung fortschrittlicher Tiermodelle konnte die Migration von Neuronen als epileptogener Mechanismus ausgelotet werden. Neurophysiologische Biomarker wurden unter Verwendung nicht invasiver Prototypeninstrumente für Diagnosezwecke erforscht, die in der Lage sind, Oszillationen mit hoher Frequenz zu analysieren, welche das Fortschreiten von Anfällen anzeigen. Die Entwicklung der für diesen neuartigen Diagnoseansatz erforderlichen Hardware und Software wird durch die am Projekt beteiligten Unternehmenspartner vorangetrieben. Da die Pharmaindustrie bis dato das komplexe Epilepsiespektrum als eine Erkrankung behandelt hat und hierdurch verschiedene Ursachen sowie Behandlungsanforderungen pädiatrischer Patienten größtenteils außer Acht gelassen worden sind, zielt das DESIRE-Projekt auf die Erforschung eines Pakets neuartiger Behandlungsmethoden in der präklinischen Phase ab. Dies umfasst die genetische Modifikation von Neuronen zur Expression neuer Metabolite und die Transplantation inhibitorischer oder still gelegter Neuronen, die Anwendung von Nanopartikelträgern für den Transport therapeutischer Proteinkomplexe über die Blut-Hirn-Schranke zu den Zielen im Gehirn, um das Fortschreiten der Anfälle abzuschwächen oder zu verhindern. Das DESIRE-Projekt erweitert die Epilepsiebehandlung bei Kindern um einen personalisierten Therapieansatz, der von den derzeit fortschrittlichsten Technologien Gebrauch macht. Das Projekt basiert auf einer engen Zusammenarbeit zwischen multidisziplinären Forschungsteams in Krankenhäusern sowie kleinen und mittleren Unternehmen, um sicherzustellen, dass die ehrgeizigen, jedoch äußerst relevanten Ziele erreicht werden.

Schlüsselbegriffe

Pädiatrisch, früh einsetzende Epilepsie, Diagnostik, Behandlung, genetisch, epigenetisch, klinischer Versuch, autosomale Abbildung

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