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Inhalt archiviert am 2022-12-21

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Liikanen begrüßt Studie, die dem E-Commerce in Europa eine glänzende Zukunft prognostiziert

Der für Unternehmen zuständige EU-Kommissar Erkki Liikanen hat eine neue Studie begrüßt, die zeigt, dass der europäische E-Commerce blüht, auch wenn der Dotcom-Traum geplatzt ist. Die von der Unternehmensberatung Accenture durchgeführte Untersuchung über die Einstellung von F...

Der für Unternehmen zuständige EU-Kommissar Erkki Liikanen hat eine neue Studie begrüßt, die zeigt, dass der europäische E-Commerce blüht, auch wenn der Dotcom-Traum geplatzt ist. Die von der Unternehmensberatung Accenture durchgeführte Untersuchung über die Einstellung von Führungskräften zu E-Commerce hat Folgendes ergeben: 50 Prozent mehr europäische Führungskräfte als im Jahr 2000 berichten, dass ihre Aktivitäten im E-Commerce erfolgreich waren, und über 80 Prozent der in Europa, den USA und Japan befragten Führungskräfte rechnen über die nächsten drei Jahre mit einem weiteren Wachstum im E-Commerce. Führungskräfte in Europa gehen ebenfalls von einem Anwachsen der Kosten im E-Commerce von durchschnittlich 15 Prozent im Laufe des nächsten Jahres aus, und 49 Prozent rechnen damit, innerhalb von drei Jahren bedeutende Chancen im drahtlosen Handel nutzen zu können. Laut Kommissar Liikanen zeigt der Bericht, dass der jüngste Crash bei den Dotcom-Unternehmen keinen wirklichen Grund für den Pessimismus bezüglich E-Commerce darstellt. Seiner Meinung nach laufen einige Kommentatoren Gefahr, von Euphorie in tiefen Pessimismus zu verfallen, obwohl "der Mythos einer Welt ohne Konjunkturzyklen und der Wirbel um die New Economy" vorbei sind. "In diesem Bericht werden die Dinge klargestellt", sagte er. Dann betonte er, dass Europa einer der Hauptakteur im E-Commerce ist und wies auf den im März des letzten Jahres ins Leben gerufenen Aktionsplan eEurope der Kommission sowie auf die Fortschritte hin, die in der EU im E-Government erzielt wurden. Der Accenture-Bericht betont ebenfalls, wie stimulierend sich E-Commerce auf Innovationen in der Wirtschaft auswirkt, wobei er darauf hinweist, dass sich die zukünftigen Entwicklungen des E-commerce auf Bereiche "hinter den Kulissen" wie Einkauf und Logistik konzentrieren würden. In dem Bericht wird bekräftigt, dass sich durch E-commerce die Beziehungen zwischen den Unternehmen verändern und der Aufbau von Netzwerken in der Wirtschaft gefördert werden. Größere Unternehmen seien die Hauptnutznießer dieser neuen Technologie, weil sie Größenvorteile erreichen und neue Niveaus an Effizienz und Flexibilität einführen könnten. Ferner gibt die Studie einen positiven Ausblick auf den U-Commerce (ubiquitous commerce oder universaler Handel) in Europa. Drahtlose Technologien und Fernsehen, Handel über sprachgesteuerte Systeme (Voice Commerce) und der stille Handel (Silent Commerce), wodurch der Handel überall und zu jeder Zeit stattfinden kann, werden in der EU noch an Volumen zunehmen. Rund 49 Prozent der Unternehmen in Europa berichten, dass sie innerhalb der nächsten drei Jahre Chancen im drahtlosen Handel wahrnehmen werden. Das sind dreimal so viele wie heute. 25 Prozent werden Handel über das Fernsehen betreiben, also achtmal so viele wie heute, und 24 Prozent, das entspricht beinahe einer Verfünffachung im Vergleich zu heute, werden sprachgesteuerte Systeme einsetzen. Rund 16 Prozent planen, Geschäfte mit dem stillen Handel zu machen. Der Bericht hebt jedoch auch hervor, dass hiermit nicht unmittelbar zu rechnen ist. Von den Unternehmen in Europa, die im Laufe der nächsten drei Jahre in Projekte im Bereich U-Commerce einsteigen möchten, rechnen nur 20 Prozent damit, im nächsten Jahr damit beginnen zu können. Accenture berichtet ebenfalls über den Stand des E-Commerce in Europa im Vergleich zu Japan und den USA. Seit dem ersten Bericht im Jahr 1998 hat sich die Kluft beim Einsatz von E-Commerce zwischen Europa und den USA auf rund ein Jahr verringert. Auf dem Gebiet des U-Commerce ist die EU auf gleicher Ebene mit den USA, beim Handel über das Fernsehen liegt sie noch vor Japan. Beim stillen Handel liegen Europa und die USA ungefähr auf gleichem Niveau, und im drahtlosen Handel liegt Europa vor den USA, jedoch hinter Japan. Der Bericht hebt die Vorteile des Einsatzes von E-Commerce in Europa hervor, beispielsweise die geographische Ausdehnung des Handels und eine größere Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen. Wahrscheinlich werden die Vorteile mit der Einführung des Euro weiter zunehmen, so der Bericht. Ferner wird davor gewarnt, dass "die größte Hürde für die Unternehmen in Europa unter Umständen psychologischer Natur ist. Auch wenn Europa im letzten Jahr Fortschritte beim E-Commerce gemacht hat und Europa beim U-Commerce eindeutige Vorteile aufweist, glauben die Manager nicht an eine Führung Europas auf diesem Gebiet." Zwar geht eine dünne Mehrheit der europäischen Führungskräfte davon aus, auf dem Gebiet des drahtlosen Handels in drei Jahren führend sein zu können, dennoch glauben sie noch immer nicht daran, dass die USA beim traditionellen E-Commerce und in den verbleibenden Bereichen des U-Commerce die Nase vorn haben werden. Der Bericht hebt die Bedeutung von Innovationen und Experimenten für den zukünftigen Erfolg des E-Commerce hervor und gibt zu bedenken, dass ein Mangel an Fachwissen den Fortschritt Europas beim E-Commerce behindern könnte - 70 Prozent der befragten Unternehmen haben bei der Umsetzung ihrer E-Commerce-Initiativen einen Mangel an Fachwissen feststellen müssen. Der Bericht fügt hinzu, dass der größte Teil der europäischen Führungskräfte es gerne sähe, wenn die Kommission mit mehr Befugnissen ausgestattet wäre, damit sie eine gesamteuropäische Verordnung im Bereich der Telekommunikation einführen könnte; außerdem wird eine weit reichende Unterstützung für die jüngsten Maßnahmen der EU zur Liberalisierung der Märkte berichtet. Die Untersuchung wurde im Sommer 2001 für den vierten Jahresbericht von Accemture über die Entwicklung des E-Commerce in Europa durchgeführt. Es wurden mehr als 800 Führungskräfte auf Vorstandsebene in 25 Ländern in Europa, Asien und den USA befragt.

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