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Tarski’s Revolution: A New History. Semantics and Axiomatics from Bolzano to Tarski against the background of the Classical Model of Science

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Wissenschaft und Philosophie

Ein EU-Team hat die Ideen von Tarski und Carnap in Hinsicht auf sprachliches Modellieren klassischer wissenschaftlicher Konzepte entwickelt. Die Arbeit ergab eine neue Methode für Untersuchungen dieser Art und erbrachte neue Ansichten darüber, wie wissenschaftliche, mathematische und logische Begriffe verknüpft sind.

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Alfred Tarski (1901-1983) war ein polnischer Logiker, Philosoph und Mathematiker. Er ist für seine einflussreiche mathematische Definition der Wahrheit bekannt. Das von der EU finanzierte Projekt TRANH (Tarski's revolution: A new history. Semantics and axiomatics from Bolzano to Tarski against the background of the classical model of science) ging Diskontinuitäten in den Ideen Tarskis und anderer Gelehrter nach. Die Arbeit stützte sich auf das klassische Modell der Wissenschaft als methodischen Interpretationsrahmen, anhand dessen das Team konzeptionelle philosophische und wissenschaftliche Informationen analysierte. Die Studie nahm die letzten 200 Jahre der Geschichte der mitteleuropäischen Philosophie zum Schwerpunkt. Die Resultate gaben Aufschluss über die wechselseitige Beziehung bestimmter fundamentaler Konzepte in Mathematik, Logik und Wissenschaft. Es wurde gezeigt, dass Konzepte einschließlich Erklärung, Fundierung und Folgerung während des 19. Jahrhunderts strenger und moderner waren, als man bisher angenommen hat. Anhand der Methode des Projekts konnte gleichermaßen Kants Konzept der wissenschaftlichen Erklärung verdeutlicht sowie das Verständnis bestimmter deutscher philosophischer Ansichten in der Biologie gefördert werden. Die Arbeit unterstützte die Interpretation der Biologie im Verhältnis zu anderen Wissenschaften. Das Konsortium veranschaulichte die Entwicklung des Schlüsselkonzepts des Diskursuniversums und stellte einen Zusammenhang zu Themen aus dem frühen 20. Jahrhundert her. In der Untersuchungsphase konzentrierte man sich auf Texte von Tarski und Carnap und wies nach, dass das Konzept der Sprache als Universalität allmählich an Anziehungskraft verloren hat. Ein allgemeines Resultat der Arbeit war eine neue Methodik zur Erwägung der Geschichte der Ideen, wobei Ideen Teile von Modellen kognitiver Schemata bilden. Ein weiteres Modell verfolgte die Entwicklung der Auffassungen über Fakten und Wahrheit, sowie die wechselseitigen Beziehungen von Teil und Ganzem. Die Forschung ergab 40 Open-Access-Veröffentlichungen, drei Bücher, 68 Präsentationen und drei Dissertationen, darunter eine Promotion. Das Projekt TRANH stellte Beschränkungen in der traditionellen Geschichtsschreibung der Wissenschaften fest. Die resultierenden neuen Methoden werden den Forschenden Hilfestellung dabei leisten, sich dem Thema noch besser anzunähern.

Schlüsselbegriffe

Wissenschaft, Philosophie, Tarski, TRANH, Semantik, klassisches Modell der Wissenschaft

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