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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Hubble entdeckt Kugelsterne mit geringster Leuchtkraft

Das Hubble-Weltraumteleskop hat die Sterne mit der geringsten Leuchtkraft entdeckt, die jemals in einem Kugelsternhaufen, einer Ansammlung hunderttausender Sterne, gesichtet wurden. Die Entdeckung lässt bedeutende neue Rückschlüsse auf die Entstehung und das Alter des Universu...

Das Hubble-Weltraumteleskop hat die Sterne mit der geringsten Leuchtkraft entdeckt, die jemals in einem Kugelsternhaufen, einer Ansammlung hunderttausender Sterne, gesichtet wurden. Die Entdeckung lässt bedeutende neue Rückschlüsse auf die Entstehung und das Alter des Universums zu. Der als NGC 6397 bekannte Sternhaufen ist einer der erdnächsten. Seine Untersuchung ist mit diesen letzten Entdeckungen abgeschlossen, da nun alle in diesem Sternhaufen befindlichen Sterne identifiziert sind. Das von Harvey Richer von der Universität British Columbia geleitete Forscherteam stellte seine Ergebnisse am 17. August auf der diesjährigen Generalversammlung der Internationalen Astronomischen Union in Prag, Tschechische Republik, vor. Außerdem wurden sie im Fachmagazin Science veröffentlicht. "In diesem Sternhaufen sind uns jetzt alle Sterne bekannt, in denen das Wasserstoffbrennen noch abläuft. Wir werden keine Sterne mit geringerer Helligkeit mehr entdecken. Wir haben die Sterne mit der geringsten Masse in diesem Sternhaufen entdeckt, in denen noch Kernreaktionen ablaufen können. Sterne mit weniger Masse sind schon früher in der Geschichte des Sternhaufens erloschen und haben inzwischen zu wenig Leuchtkraft, um sichtbar zu sein", erklärte Dr. Richer. Bei Hubble handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und der NASA (National Aeronautics and Space Administration). Laut Angaben der ESA ist das Licht, das von diesen am wenigsten hellen Sternen des Sternhaufens ausgeht, so hell, als würde man von der Erde aus eine Kerze auf dem Mond sehen. Der Sternhaufen NGC 6397 ist 8 500 Lichtjahre von der Erde entfernt. Die mit dem Hubble-Weltraumteleskop gemachte Entdeckung untermauert bislang nie bestätigte Hypothesen, wonach die Temperatur Weißer Zwerge so niedrig ist, dass eine chemische Umwandlung in Gang gesetzt werden kann. Aus diesem Grund erscheinen die Sterne im Zuge ihrer Abkühlung eher bläulich als rot. Diese Sterne mit geringer Leuchtkraft waren ursprünglich bis zu achtmal so groß wie unsere Sonne, haben aber ihren Kernbrennstoff vor langer Zeit verbraucht. Supernovae laufen auch bei größeren Sternen ab, diese enden jedoch als Neutronensterne oder Schwarze Löcher oder verschwinden vollständig. Das Universum muss logischerweise mindestens so alt sein wie die ältesten Sterne. Da Weiße Zwerge kontinuierlich und auf vorhersehbare Weise abkühlen, sind Schätzungen ihres Alters äußerst präzise. Dr. Richer und sein Team schätzen das Alter des Sternhaufens NGC 6397 auf etwa 12 Milliarden Jahre. Gegenwärtig wird das Alter des Universums auf 13,5 Milliarden Jahre geschätzt. Mithilfe der hochmodernen Kamera des Hubble-Weltraumteleskops, die erst 2002 installiert wurde, blickten Dr. Richer und sein Team knapp fünf Tage lang in das Zentrum des Sternhaufens und konnten so die schwach leuchtenden Sterne ausmachen. Dank der ultrahochauflösenden Kamera konnte das Team einzelne Sterne des Sternhaufens isoliert beobachten und sie von anderen Sternen unterscheiden, die sich im selben Himmelssegment vor oder hinter dem Sternhaufen befanden.

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