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SESAR investiert 1,9 Mrd. EUR in die Modernisierung des europäischen Flugverkehrsmanagements

Am 12. Juni unterzeichnete das von der Europäischen Kommission und Eurocontrol (europäische Organisation zur Sicherung der Luftfahrt) gegründete gemeinsame Unternehmen SESAR ("Single European sky air-traffic management research") Vereinbarungen zur Ausgabe von 1,9 Mrd. EUR für...

Am 12. Juni unterzeichnete das von der Europäischen Kommission und Eurocontrol (europäische Organisation zur Sicherung der Luftfahrt) gegründete gemeinsame Unternehmen SESAR ("Single European sky air-traffic management research") Vereinbarungen zur Ausgabe von 1,9 Mrd. EUR für Forschungsarbeiten, die zur Vermeidung der Überlastungen im europäischen Luftverkehr beitragen sollen. Die Unterstützung der Kommission stammt aus Mitteln des Siebten Rahmenprogramms (RP7) und der Exekutivagentur für das transeuropäische Verkehrsnetz (TEN-V EA). Die europäischen Technologien zum Flugverkehrsmanagement werden derzeit mit maximaler Auslastung genutzt. Obwohl es an Tagen mit Hochbetrieb über 33.000 Flüge im europäischen Luftraum gibt, steht ein einheitliches Flugverkehrsmanagementsystem für Europa erst am Anfang. Zur Erfüllung der immer höheren Ansprüche für den Flugverkehr müssen die europäischen Technologien und Systeme zum Flugverkehrsmanagement harmonisiert und modernisiert werden. Zu diesem Zweck wurde die Initiative "Single European Sky" (einheitlicher europäischer Luftraum) 2004 von der Kommission gestartet, um Luftraum- und Navigationsdienste in ganz Europa zu strukturieren. SESAR repräsentiert die technologische Seite der Initiative Single European Sky (einheitlicher europäischer Luftraum). Das gemeinsame Unternehmen entwickelt gerade ein Flugverkehrsmanagementsystem der neuen Generation, das im Zeitraum der nächsten 30 Jahre die Sicherheit und den fließenden Ablauf der Flugbeförderung weltweit garantieren wird. Es koordiniert und konzentriert alle Forschungsarbeiten zum Flugverkehrsmanagement, damit Europa den sich bis 2020 verdreifachenden Flugverkehr bewältigen und gleichzeitig die Sicherheit wie vorgesehen um das Zehnfache verbessern kann. SESAR hat sich auch zum Ziel gesetzt, die schädlichen Auswirkungen von Flügen auf die Umwelt durch Verringerung des Treibstoffbedarfs um 10% pro Flug zu reduzieren. Die SESAR-Entwicklungsphase kostet schätzungsweise 2,1 Mrd. EUR, die von der EU, Eurocontrol und der Industrie (mit jeweils 700 Mio. EUR) getragen werden. In den nächsten sieben Jahren (2009 - 2016) wird das Gemeinschaftsunternehmen 295 Forschungsprojekte mit Schwerpunkt auf kurz- und langfristigen Lösungen für Luftraumüberlastung und Förderung der Nachhaltigkeit im europäischen Flugverkehrssystem durch seine 16 Flugverkehrsmanagement-Partner finanzieren. Die Partner des gemeinsamen Unternehmens erhoffen sich von einem neuen, modernisierten Flugverkehrsmanagementsystem eine Halbierung der damit verbundenen Unterhaltungskosten. Jedes der 16 "Arbeitspakete" umfasst Projekte, die einsatzbereites und technisches Material (z. B. Spezifikationen, Prozeduren, Prototypen oder Validierungsaktivitäten) entwickeln und liefern werden, mit dem die schrittweise Einführung eines neuen europäischen Flugverkehrsmanagementsystems möglich wird. Die neuen Bauteile und Betriebsabläufe sollen schrittweise zwischen 2012 und 2020 eingeführt werden. "Von entscheidender Bedeutung ist aber, dass wir schon ab 2010 auch unmittelbare Ertragspotenziale ermitteln und erschließen", so der Exekutivdirektor von SESAR Patrick Ky. Das gemeinsame Unternehmen plant eine Erhöhung der Automation für Fluglotsen und Piloten, eine Erhöhung des umweltfreundlichen Betriebs auf Flughäfen sowie die Einführung eines "gleitenden Netzwerk-Betriebsplans" mit Berücksichtigung von Situation in Echtzeit wie Wetter und Verkehrsentwicklung neben der Umsetzung vieler anderer Zielstellungen. Der Umfang der Arbeiten ist gewaltig. Eines der 16 Arbeitspakete beschäftigt sich mit der Erweiterung von Flugbahnmanagementfunktionen, Steuerungs-Tools und Sicherheitsnetzen, Warteschleifenmanagement- und Routenoptimierungsfunktionen. Ein anderes Paket kümmert sich um die Entwicklung eines Luftfahrt-Intranets, von dem eine starke Verbesserung der gemeinsamen Informationsnutzung des Flugverkehrsmanagements erwartet wird (so könnte bspw. auf Informationen direkt vom Flugzeug aus zugegriffen werden). "Die öffentlich-private Förderung der Forschung und Entwicklung im Bereich des Flugverkehrsmanagements wird zu einem Zeitpunkt wirksam, da Unternehmen ihre liquiden Mittel vor dem Hintergrund der globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten nur mit größter Vorsicht einsetzen", erklärte Antonio Tajani, Vizepräsident der Europäischen Kommission im Bereich Verkehr. "SESAR wird nicht nur Ziele im Bereich des Umweltschutzes und der Sicherheit verfolgen, sondern auch einen Beitrag zur Lebensfähigkeit des gesamten Sektors leisten, da das Unternehmen längerfristig eine Senkung der Betriebskosten im Luftverkehr bewirken wird." Die 16 neuen Verträge wurden mit Anbietern von Flugsicherungsdiensten (DSNA in Frankreich, DFS Deutsche Flugsicherung in Deutschland, ENAV in Italien, AENA in Spanien, NORACON für Nordeuropa und Österreich sowie NATS "En Route" Limited im Vereinigten Königreich), Anbietern von Bodendiensten und Luftfahrtindustrie (Frequentis, Indra, Natmig, SELEX Sistemi Integrati und Thales), Flugzeugherstellern (Airbus und Alenia Aeronautica), Flughäfen (SEAC, einem Konsortium aus sechs Flughafenbetreibern, AENA und NORACON) und Herstellern von Flugzeugausrüstungen (Honeywell und Thales) abgeschlossen. "Die innovative Arbeit von SESAR zur Schaffung des künftigen europäischen Flugverkehrsmanagementsystems und zu dessen Integration in einen globalen Rahmen ist bereits gut vorangekommen, und sie wird der Gesellschaft und den Luftraumnutzern gleichermaßen große Vorteile bringen", berichtete Eurocontrol-Geschäftsführer David McMillan. Der Gesamtplan für das europäische Flugverkehrsmanagement wurde durch einen vom Rat der Europäischen Union in diesem Jahr im März angenommenen Beschluss bestätigt. Im Rahmen des Gesamtplans wird SESAR die Rechtsvorschriften von Single European Sky (SES) zur Koordinierung und Konsolidierung der technologischen, wirtschaftlichen und regulatorischen Bemühungen für das Flugverkehrsmanagement sowie zur Konsolidierung von Ressourcen nutzen, damit Verbesserungen bei Flug- und Bodensystemen in ganz Europa eingeführt werden können. Der Plan wird im März 2010 erneut überprüft.

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