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Certified smart and integrated living environments for ageing well

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Zertifizierungssystem fördert altersgerechtes Wohnen

Ein Akkreditierungssystem zur Auszeichnung von Gebäuden, die sich für einen aktiven Lebensstil im Alter eignen und entsprechend ausgestattet sind, könnte dazu beitragen, dass der europäische Wohnungsbestand für unsere alternde Bevölkerung in Form gebracht wird.

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Altersfreundliche Wohnumgebungen, welche den Bedürfnissen älterer Menschen umfassend Rechnung tragen, können für die Erhaltung der Unabhängigkeit sowie für die körperliche und geistige Gesundheit bis ins hohe Alter eine Schlüsselrolle spielen. „Wohnumgebungen sollten den bevorzugten Lebensstil, die Bedürfnisse und Vorlieben der Menschen unabhängig von ihrem Alter würdigen“, sagt Silvia Urra Uriarte von der Abteilung für Gebäudetechnologien des Unternehmens TECNALIA, Spanien, und Projektkoordinatorin von Homes4Life. „Leider eignet sich der derzeitige Wohnungsbestand in Europa nicht für diesen Zweck. Das kann uns daran hindern, unseren Lebensabend zu Hause unter guten Bedingungen zu verbringen, falls wir dies wünschen.“ Urra weist darauf hin, dass weniger als 1 % der Gebäude in Spanien vollständig barrierefrei sind. Auf europäischer Ebene berichten etwa 8 % der über 65-Jährigen dass es ihnen an Heiz- oder Kühlmöglichkeiten mangelt, um zu Hause eine angenehmes Temperaturniveau zu halten. „Solche Hürden verhindern, beim Älterwerden zu Hause eine angenehme Lebensqualität genießen zu können“, ergänzt sie.

Unabhängiges Leben zu Hause

Das Projekt Homes4Life hatte zum Ziel, neue Wege zu finden, um der Bevölkerung in Europa bessere Optionen für ein unabhängiges Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Erreicht wurde dies durch die Unterstützung umfassender digitaler Möglichkeiten und die Identifizierung von Investitionen, welche für die Modernisierung der bebauten Umwelt in Europa erforderlich sind. Zentraler Bestandteil der Projektvision war die Einführung eines Zertifizierungssystems. „Zu Beginn analysierte das Projekt verschiedene altersfreundliche Wohnumgebungen in ganz Europa und identifizierte bestehende innovative Initiativen“, erklärt Urra. „Im Mittelpunkt stand auch die Entwicklung einer Arbeitsdefinition dafür, was ein altersfreundliches Zuhause ausmacht.“ Im Anschluss unternahm des Projektteam eine Analyse bestehender Zertifizierungs- und Kennzeichnungssysteme sowie Forschungs- und Innovationsprojekte rund um die Themenbereiche Altersfreundlichkeit, IKT und Bau. „Wir wollten uns auf eine stärker praxisorientierte Art und Weise darauf konzentrieren, wie eine Wohnumgebung gestaltet sein sollte“, so Urra weiter. „Einer der wichtigsten Erfolge dieses Projekts bestand darin, verschiedene Personenprofile und -hintergründe in das Konsortium integrieren zu können. Diese umfassten ältere Menschen, Pflegekräfte, private Unternehmen, Forschungszentren und Universitäten. Altersfreundlichkeit ist ein sektorübergreifendes Thema. Daher war es wirklich hilfreich, viele verschiedene Sektoren vertreten zu haben.“

Förderung von altersgerechtem Wohnen

Auf der Grundlage dieser gemeinsamen Arbeit wurde ein Dokument mit dem Namen Homes4Life 2040 entwickelt. Darin wird eine Zukunftsvision für den Sektor skizziert sowie ein Angebot an Leitlinien und Instrumenten zur Förderung altersgerechter Maßnahmen zur Verfügung gestellt. Dazu gehört auch die Integration von altersgerechtem Bauen und digitalen Lösungen, wo dies von Vorteil ist. Das Dokument befasst sich zudem mit Möglichkeiten der Gründung von Unternehmen, die Kompetenzen im Bereich des aktiven Alterns besitzen. „Die europäische Dimension des Projekts trug entscheidend dazu bei, dass die Ergebnisse auf ein breites Spektrum von Kontexten angewendet werden können“, fügt Urra hinzu. Neben diesem Visionsdokument entwickelte das Projektteam erfolgreich das Zertifizierungssystem Homes4life. Diese neue Initiative zur Förderung altersgerechten Wohnens in ganz Europa gründet auf der langfristigen Vision des Projekts, den Bedürfnissen und Wünschen der Menschen besser gerecht zu werden. Das Zertifizierungssystem wurde erfolgreich an 11 Pilotgebäuden in ganz Europa (Irland, Spanien, Frankreich, Italien, Niederlande und Polen) sowohl in der Entwurfs- als auch in der Betriebsphase getestet. „Zu den nächsten Schritten zählen die weitere Verbreitung und Nutzung der Homes4Life-Vision sowie die weitere Forschung zu diesen Themen“, erläutert sie. „Wir wollen auch das Zertifizierungssystem fertigstellen und auf den Markt bringen.“ Dieses Zertifizierungssystem soll die Besonderheiten jedes Landes berücksichtigen und sowohl für neue als auch für bestehende Gebäude gelten. Letztendlich könnte die Einführung einer europaweiten Zertifizierung für altersgerechtes Wohnen den entscheidenden Anreiz für die Schaffung eines intelligenteren altersgerechten Gebäudebestands bieten.

Schlüsselbegriffe

Homes4Life, Alterung, Lebensstil, Gebäude, Gesundheit, digital, Bau, altersfreundlich

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