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RenoBooster - the Smart Renovation Hub Vienna

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Wien rückt Gebäuderenovierung in den Mittelpunkt

Eine EU-Initiative bietet umfassende Dienstleistungen an, um die Renovierungsrate in Wien zu steigern, einer Stadt mit einer beeindruckenden Anzahl von jahrhundertealten Gebäuden, die einer kostspieligen Renovierung bedürfen.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Die Städte weltweit wachsen – bis zum Jahr 2050 werden rund 2,5 Milliarden mehr Menschen in Städten leben. Schätzungen zufolge sind Städte auch für 75 % der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich, wobei der Verkehr und die Gebäude zu den größten Emittenten gehören. Die Stadt Wien arbeitet schon lange an einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Im Jahr 2014 verabschiedete der Wiener Gemeinderat die Smart City Wien Rahmenstrategie, ein umfassendes Konzept für die Entwicklung wirksamer Antworten auf den Klimawandel, einschließlich radikaler Ressourceneinsparungen, produktiver Nutzung neuer Technologien und Verbesserung der Lebensqualität. Diese Strategie wurde 2019 aktualisiert, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen einzubeziehen und die zunehmende Dringlichkeit der Bekämpfung des Klimawandels zu berücksichtigen. Im Rahmen der Strategie hat sich die Stadt verpflichtet, den Energieverbrauch und die Warmwasserversorgung in den Wiener Gebäuden um 1 % pro Person und Jahr zu senken. „Mit einem hohen Anteil an renovierungsbedürftigen städtischen, kommunalen und privaten mehrgeschossigen Gebäuden sowie dem höchsten Anteil an Gebäuden, die vor 1919 erbaut wurden, unterscheidet sich der Wiener Gebäudebestand deutlich von dem anderer österreichischer Bundesländer“, erklärt Bojan Schnabl, Koordinator des EU-finanzierten Projekts RenoBooster.

Schnellere energetische Renovierung von Gebäuden

„RenoBooster bietet eine individuelle und schnelle Antwort, um die Renovierungsrate in Wien zu erhöhen. Durch die Bündelung von institutionellem, technischem und sozialem Fachwissen unter der Leitung der Stadt Wien bietet das Projekt eine Vielzahl von gezielten Dienstleistungen, die sich an bereits bestehenden zentralen Anlaufstellen in den EU-Mitgliedstaaten orientieren“, so Schnabl weiter. Zentrale Anlaufstellen sind ein Sammelbegriff für Dienstleistungen, die integrierte Renovierungslösungen anbieten, um den Renovierungsprozess für Hauseigentumsparteien zu erleichtern. Eine solche Initiative, die seit 2020 läuft, ist Save the Homes. „Die zentrale Anlaufstelle von RenoBooster für die Renovierung von privaten Wohngebäuden – Smart Renovation Hub – verfolgt das Ziel, den Zugang zu Informationen rund um die Themen Wohnungsrenovierung und -sanierung zu erleichtern und baut dazu sein Angebot kontinuierlich aus“, so Schnabl. RenoBooster bringt alle wichtigen Interessengruppen zusammen und bündelt alle notwendigen Dienstleistungen – von der Beratung über das Bankgeschäft bis hin zu den technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen. Es ermöglicht die Prüfung und Entwicklung von zielgerichteten Paketen mit neuen Technologien, ökologischen und ökonomischen Lösungsansätzen.

Ein Bündel standardisierter Dienstleistungen

„Der Smart Renovation Hub hat drei Standardleistungen ausgearbeitet (Grundberatung: Renovierungsberatung; Aufbauberatung: Baubesichtigung mit Auftragnehmenden, Zielplanung: Ausarbeitung eines geförderten Renovierungskonzepts)“, erklärt Schnabl. In den ersten drei Jahren des Projekts lag die Zahl der Beratungsanfragen bei 80 bis 100 pro Monat, ab Anfang 2022 stieg sie auf 370. Zu den Themen gehörten vor allem der Austausch von Wärmetauschern (54 %), Fragen zu Förderungen und Zuschüssen (19 %), thermischen Renovierungsmaßnahmen (18 %) sowie die Ausarbeitung von geförderten Renovierungskonzepten (5 %). Um eine qualitativ hochwertige Renovierung zu gewährleisten, werden die Dienstleistungen durch eine Qualitätsplattform von Dienstleistern für die Planung, Finanzierung und Durchführung von Renovierungsarbeiten ergänzt und unterstützt.

Wie die Renovierung Hauseigentumsparteien und der Umwelt zugute kommt

Der Smart Renovation Hub bietet integrierte Renovierungsdienste entlang der gesamten Kundenreise, insbesondere für Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer. Das Angebot richtet sich bisher an Zweifamilienhäuser (52 %), Eigentumswohnungen (33 %) und vermietete mehrgeschossige Gebäude (14 %). „In den nächsten fünf Jahren werden die integrierten Dienstleistungen des Smart Renovation Hub die Renovierungsrate und -qualität in Wien voraussichtlich steigern. Dadurch sollen insgesamt Investitionen in Höhe von 110 Millionen Euro angestoßen und 5,5 GWh pro Jahr an Primärenergie eingespart sowie 1 000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr weniger erzeugt werden“, so Schnabl abschließend.

Schlüsselbegriffe

RenoBooster, Renovierung, Gebäude, Wien, Smart Renovation Hub, Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer, zentrale Anlaufstelle, Smart City Wien Rahmenstrategie, Beratungsdienste

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