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Transforming Weather Water data into value-added Information services for sustainable Growth in Africa

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Geodaten für Geoinformationssysteme in Ländern südlich der Sahara

Bislang sind in Ländern südlich der Sahara kaum zuverlässige Geoinformationen zu Wetter, Wasser und Klima verfügbar. EU-finanzierte Forschende entwickelten In-situ-Sensoren als maßgeschneiderte Werkzeuge für landwirtschaftliche Kleinbetriebe und andere Interessengruppen.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

In afrikanischen Ländern südlich der Sahara bestehen noch enorme Defizite im Zusammenhang mit vernetzten In-situ-Erderkundungssystemen, sodass auch Wetterdienste, die Wasserbewirtschaftung oder kritische Bereiche wie der Agrarsektor nicht präzise genug arbeiten können. „Obwohl Satelliten leistungsstarke Informationsquellen sind, sind die Daten unzuverlässig, wenn kein Abgleich mit Bodenmessdaten wie Flussströmung, Niederschlag und Bodenfeuchte möglich ist“, erklärt Nick van de Giesen, Projektkoordinator von TWIGA an der Technischen Universität Delft, Niederlande. „Voraussetzung für Geoinformationsdienste wie Hochwasserfrühwarnsysteme ist allerdings eine Mindestzahl erdgestützter Messstationen, die die Basisdaten für Prognosen liefern.“

Geoinformationsdienste für lokale Gemeinschaften

Das EU-finanzierte Projekt TWIGA sollte diese technologische Lücke schließen und Geoinformationsdienste für lokale Gemeinschaften im Afrika südlich der Sahara entwickeln. Ein Primärziel war, lokale Interessengruppen wie landwirtschaftliche Kleinbetriebe weitgehend einzubeziehen und den Gemeinden die maßgeschneiderten Dienste auch nach Projektende weiter zur Verfügung zu stellen. „Zunächst erstellten wir eine ausführliche Liste potenzieller Geodienste und In-situ-Sensoren“, sagt van de Giesen. „Wir prüften ihre technische Machbarkeit und Markttauglichkeit, um dann geeignete Technologien zu integrieren und mit Satellitendaten und Computermodellen zu kombinieren.“ Innovative neue Sensoren waren etwa Neutronenzähler für Bodenfeuchtemessungen und einfachste Regentropfenzähler. „Allerdings ist es ein langer Weg, bis aus einer innovativen Idee – in diesem Fall neuen Sensoren – eine nützliche Anwendung wird“, erklärt van de Giesen. „Je kürzer der Weg, desto besser die Erfolgschancen.“

Plattform für Sensordaten

Hierfür entwickelte die Projektgruppe nun die Plattform TWIGA – das Herzstück des Projekts – das Satelliten- und Sensordaten erfasst und für die allgemeine Nutzung freigibt. Zugang zur Plattform bietet ein Online-Portal, über das Nutzende ihr eigenes Dashboard für den spezifischen Bedarf erstellen können. Erstnutzenden stehen vorgefertigte Dashboards zur Verfügung, um auch ohne detailliertes Fachwissen mit Daten arbeiten zu können. Daraus gingen mehrere maßgeschneiderte Dienste hervor, die bereits von landwirtschaftlichen Kleinbetrieben und anderen Interessengruppen weiter genutzt werden.

Ernteprognosen und Hochwasserwarnungen

So können Kleinbetriebe per mobiler App Bodenfeuchtedaten abrufen, um besser entscheiden zu können, wann bewässert oder gegen Pflanzenkrankheiten gesprüht werden muss. Zudem könnten mit Drohnen ohne größeren Aufwand Anbauflächen überwacht werden, um die Ernte zu kontrollieren und Veränderungen zu erkennen, die besser von oben sichtbar sind. „Auch die angewandte Forschung im Bereich Hydrologie und Meteorologie in verschiedenen afrikanischen Ländern könnte von genaueren Gewässer- und Wetterdaten und deren Schwankungen profitieren“, ergänzt van de Giesen. „So entwickelten wir bereits wichtige Informationsdienste wie ein Hochwasserfrühwarnsystem für die Stadt Narok im Südwesten Kenias.“ In anderen Ländern wie Südafrika, die stark von Dürren betroffen sind, könnten vor allem Informationen zur Wasserverfügbarkeit die Wasserwirtschaft verbessern, um Wassermangel vorzubeugen. Kommender Schwerpunkt für das Projektteam ist nun, die von TWIGA angestoßenen Innovationen weiterzuentwickeln. „Das für Südafrika entwickelte Gewässerinformationssystem soll für andere afrikanische Länder wie Ghana angepasst werden“, so van de Giesen.

Schlüsselbegriffe

TWIGA, Geodaten, Geoinformationen, Sensoren, landwirtschaftliche Betriebe, Wetter, Klima, Landwirtschaft, Afrika

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