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Detecting Document frauD and iDentity on the fly

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Intelligente Instrumente optimieren die Identitätskontrolle an Grenzübergängen

Moderne Technologie zur Dokumentanalyse und zur biometrischen Überprüfung der Identität unterwegs ermöglicht die schnellere und sicherere Abwicklung von Dokumentenausstellung, Reisetätigkeiten und Grenzkontrollen.

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Durch den Einsatz fortschrittlicher Technologien können Kriminelle Reisedokumente fälschen, die sehr authentisch aussehen und deren Inhalt, wie etwa personenbezogene Daten und Reiseverläufe, manipuliert werden, um Grenzen illegal zu passieren. Um diese immer raffinierteren Fälschungen an den Grenzkontrollpunkten zu erkennen, müssen die von den Grenzschutzbehörden eingesetzten Instrumente und Methoden ständig weiterentwickelt werden.

Automatische Erkennung von Betrug in Ausgangsdokumenten

Das Ausstellen von Ausweis- und Reisedokumenten wie Pässen ist der erste Schritt im Lebenszyklus einer Identität. Diese Dokumente werden von den jeweiligen Behörden auf der Grundlage von Ausgangsdokumenten wie Geburtsurkunden oder anderen Dokumenten ausgestellt, die als Grundlage für den Nachweis der Identität einer Person dienen. Wenn Ausgangsdokumente gefälscht werden, könnten damit falsche Identitäten geschaffen werden, da Identitätsdokumente oder Pässe mit diesen gefälschten Daten ausgestellt werden. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts D4FLY wurden Instrumente für die automatisierte Analyse von Ausgangsdokumenten entwickelt, die Sachverständigen dabei helfen, Manipulationen zu erkennen und die Ausstellung von Dokumenten mit gefälschten Identitäten zu verhindern, die später für den illegalen Grenzübertritt verwendet werden könnten. „Unser Ziel war es, die Kapazitäten der Grenzbehörden bei der Bekämpfung aufkommender Bedrohungen bei der Dokumenten- und Identitätsüberprüfung (z. B. gefälschte Dokumente oder manipulierte Gesichtszüge) über den gesamten Lebenszyklus von Identitäten sowohl an automatisierten als auch an manuellen Grenzübergangsstellen und bei der Ausstellung echter Dokumente zu verbessern“, erklärt Projektkoordinator Armin Reuter. D4FLY prüfte neue Technologien zur Verbesserung des Prozesses der Dokumenten- und Identitätsüberprüfung und legte damit den Grundstein für einen reibungsloseren Grenzübertritt für Reisende.

KI-Technologie zur Überprüfung der Echtheit von Dokumenten

Unter Einsatz der jüngsten Entwicklungen in der KI-Technologie entwickelten die Forschenden Instrumente, die automatisch Unregelmäßigkeiten in Reisedokumenten erkennen. Eine Neuentwicklung von D4FLY ermöglicht es dem Grenzschutz beispielsweise, Sicherheitsmerkmale in Pässen zu analysieren. Auf der Grundlage der Blockchain-Technologie ist es auch möglich, Daten aus früheren Passkontrollen zu lesen und zu erstellen. Durch die Verbindung von KI-Technologie und optischer Zeichenerkennung erkennt die Anwendung Stempel, prüft deren Echtheit, liest deren Inhalt (zum Beispiel Ein- und Ausreisedaten) und leitet daraus das Reisemuster des oder der Reisenden ab. „Unser neues Instrument verkürzt die Überprüfungszeiten. Die Behörden müssen die Stempel in den Pässen nicht mehr manuell auswerten, um herauszufinden, welche Länder eine Person besucht hat, wie lange die Reise gedauert hat und in welcher Reihenfolge die Orte besucht wurden“, so Reuter.

Identitätsüberprüfung per Smartphone

Der zweite Anwendungsfall betrifft eine einfach zu bedienende Smartphone-Anwendung zur Überprüfung der Identität von Reisenden, sodass diese den Bus nicht mehr verlassen müssen. Die Anwendung nutzt ein verteiltes digitales Identitätssystem für die Speicherung und den Abruf von Daten: „Die Reisenden müssen sich im Voraus an entsprechenden Automaten registrieren, wo ihre Pässe gelesen und ein Foto erstellt wird. Das Registrierungssystem sendet die Daten an die Smartphones der autorisierten Grenzkontrollkräfte. Sobald ein Bus die Grenze erreicht, gehen die Verantwortlichen einfach durch den Bus und nutzen die spezielle Smartphone-App, um die Identität der Reisenden zu überprüfen, indem sie das zu diesem Zeitpunkt aufgenommene Bild mit dem gespeicherten Bild vergleichen“, erklärt Reuter. Zusätzliche Informationen, wie etwa die erfassten Reisepassdaten, werden ebenfalls in der Anwendung angezeigt.

Biometrische Korridore für die Identitätsprüfung unterwegs

Für Grenzkontrollen an Flughäfen oder Kreuzfahrtterminals, wo viele Reisende in Schüben ankommen, hat D4FLY einen Prototyp eines biometrischen Korridors zur Identitätsüberprüfung entwickelt, der eine Identitätsüberprüfung im Durchgang gestattet. Die Lösung vereint biometrische Technologien wie 3D-Gesichtserkennung, Irisüberprüfung und Körpertypanalyse auf der Grundlage von Ganzkörperbildern, die aufgenommen werden, während die Reisenden durch den Korridor gehen. Die im Korridor aufgenommenen Informationen werden mit den gespeicherten Referenzdaten verglichen. Bei Übereinstimmung müssen die Reisenden nicht einmal anhalten. Dieses auf multimodaler Biometrie basierende System trägt maßgeblich dazu bei, lange Warteschlangen an Flughäfen und Häfen zu vermeiden. Reisende, die diesen Verifizierungsprozess nutzen möchten, müssen sich freiwillig an dem Prototyp des selbstbedienbaren D4FLY-Terminals anmelden. Außerdem wurden Technologien zur Erkennung von Präsentationsangriffen entwickelt, um die Registrierung falscher Identitäten zu verhindern. D4FLY hat dazu beigetragen, die Qualität der Identitätsprüfung bei Grenzkontrollen zu verbessern. Die Projektpartner arbeiteten mit den Teilnehmenden zusammen und sammelten nützliches Feedback zu sozialen Aspekten, um die vorgeschlagenen Technologien zu validieren und die Bedürfnisse der Nutzenden besser zu erfüllen.

Schlüsselbegriffe

D4FLY, Grenze, Dokument, Blockchain, Identitätsüberprüfung, Biometrie, Grenzübergangsstellen, optische Zeichenerkennung

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