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Transforming distributed energy generation through the FUTURe Gas TurBINE

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Turbineninnovation bietet KMU nachhaltige Energielösung

Kleine und mittlere Werksunternehmen werden mit rasant steigenden Kosten konfrontiert. Eine neue Technologie zur Stromerzeugung, die auf ihre spezifischen Anforderungen angepasst ist und Abfall als umsetzbares Rohmaterial verwendet, könnte eine nachhaltige Lösung darstellen.

Energie icon Energie

Kleinere Unternehmen und Betriebe in Europa müssen derzeit außergewöhnlich hohe Energiekosten zahlen. „Unternehmen wie Bäckereien in Gewerbegebieten oder Freizeitzentren im Stadtzentrum erleben derzeit einen enormen Anstieg der Energiepreise“, sagt der Projektkoordinator von FUTURBINE, Tony Hynes von Aurelia in Finnland. Auch Hotels und Supermärkte, die häufig im Franchise-Modell betrieben werden, kämpfen um ihre Existenz. Im Mittelpunkt der Probleme steht, dass all diese Unternehmen einfach nicht groß genug sind, um Preisvergünstigungen von ihrem Energieversorger zu erhalten. Gleichzeitig gibt es für ihre Verbrauchsmengen keine dezentralisierten Energielösungen auf dem Markt. „Somit sehen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) häufig keinen Ausweg“, ergänzt Hynes.

Die Energieanforderungen von KMU

Aus diesem Grund nahm Aurelia sich vor, eine Gasturbine zu entwerfen, die Wärme und Strom entsprechend der Energiekapazitäten von KMU generiert. Die Aurelia A400 ist eine leistungsstarke Gasturbine, die mit verschiedensten Kraftstoffen betrieben werden kann. Über das EU-finanzierte Projekt FUTURBINE sollte nicht nur die Leistung der Turbine in Betriebsumgebungen validiert werden, sondern auch die Einspeisung unterschiedlicher Rohmaterialien aufgezeigt werden. Darunter auch Abfälle wie Rückstände aus der Landwirtschaft oder gar Kunststoffe. „Wir sehen hier viel Wachstumspotenzial“, berichtet Hynes. „Deponien werden in der EU aktiv vermieden, sodass die Vergasung eine gangbare Möglichkeit sein könnte.“ Doch in der Vergangenheit gab es Probleme damit, Turbinen mit Rohmaterial aus Abfällen anzutreiben. „So verursachen zum Beispiel bestimmte giftige Komponenten, die bei der Vergasung freigesetzt werden, Probleme im Turbinenmotor“, erklärt Hynes. „Schmutzteilchen können das Öl in Schmiersystemen verunreinigen, sodass aufwendige Wartungsarbeiten erforderlich sind.“ Auch müssen natürlich Vorschriften über das Freisetzen schädlicher Gase eingehalten werden.

Abfallströme für Energie

Über FUTURBINE sollte also aufgezeigt werden, wie die neu konzipierte Turbine mit diesen Kraftstoffarten umgeht. In Zusammenarbeit mit Technologiepartnern hat Aurelia eine Turbine entwickelt, in der keine Kolben verwendet werden, die Schmierung benötigen – die Welle wird stattdessen von Magneten gehalten. Das ist einer der Gründe, aus denen die Turbine Abfall besser als Rohmaterial verwerten und Wärme und Energie nachhaltig und sicher generieren kann. Es verringert außerdem den Wartungsaufwand.

Vorteile für die Abfallwirtschaft

Die erfolgreichen Versuchsdurchläufe in Deutschland haben es dem Unternehmen ermöglicht, seine Kommerzialisierungspläne weiter voranzutreiben. Aurelia prüft zudem Leihmodelle, sodass KMU kostengünstig Zugang zur Technologie erhalten können. „Wir haben bereits einen Auftrag aus Taiwan“, so Hynes. „Das Unternehmen ist in der Abfallwirtschaft tätig und suchte nach einer Möglichkeit, Kunststoffabfälle zu verwerten.“ Auch ein Unternehmen aus Österreich, das mit Kunststoffabfällen arbeitet, hat Interesse an der Technologie bekundet. Es betonte dabei die Möglichkeit, Abfall zu verbrennen, um Wärme und Strom zu erzeugen, und gleichzeitig unangenehme umweltschädliche Elemente zu entfernen. Hynes sieht in der Innovation einen Ansatz für gleich zwei Probleme. Über sie können KMU ihre Energieversorgung effizient und kostengünstig ergänzen oder sichern, und gleichzeitig wird die Verwertung von Abfällen als nachhaltiges Rohmaterial angeregt. „So können Abfälle entsorgt und dabei Strom und Wärmeenergie für andere Verfahren erzeugt werden“, meint er.

Schlüsselbegriffe

FUTURBINE, Energie, Abfall, KMU, kleine und mittlere Unternehmen, Turbine, Vergasung, Kraftstoffe, Kunststoffe

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