KI-basierte maßgeschneiderte Ernährung
Die zunehmend bewegungsarme Lebensweise, der Arbeits- und Wohnort sowie andere physische und physiologische Merkmale können die Ernährung sowie die körperliche Aktivität eines Menschen beeinflussen. Ungesunde Ernährungsgewohnheiten sind jedoch Risikofaktoren für (nicht übertragbare) Krankheiten, Stress und Energiemangel und können sogar Krankheiten wie erhöhten Blutdruck, einen hohen Cholesterinspiegel oder Insulinresistenz verursachen.
Eine mobile Anwendung für maßgeschneiderte Ernährungspläne
Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts PROTEIN(öffnet in neuem Fenster) wurde ein IKT-gestütztes System für die Bereitstellung personalisierter Ernährungspläne und die Unterstützung der Verbraucherinnen und Verbraucher im täglichen Leben entwickelt. Das PROTEIN-Ökosystem besteht aus einer Android-Mobilanwendung(öffnet in neuem Fenster) für Nutzende sowie aus einem webbasierten Dashboard für Ernährungsfachleute und andere Sachverständige. Aus Sicht der Nutzenden ist die Bedienung des PROTEIN-Systems ziemlich einfach. Die PROTEIN-App wird heruntergeladen und installiert, der oder die Nutzende registriert sich bei der Anwendung und gibt Informationen zu seinem oder ihrem Profil an. Das System stützt sich auf die Informationen des Profils sowie auf gespeichertes und verschlüsseltes Fachwissen, um geeignete Tages- und Wochenpläne für Mahlzeiten sowie Bewegungspläne zu erstellen. Das System kann auch die von der App und den angeschlossenen Sensoren stammenden Daten zur körperlichen Aktivität zusammenführen und den entsprechenden Plan täglich und wöchentlich neu anpassen. Falls Fachleute für Ernährungsberatung oder andere Gesundheitsbereiche hinzugezogen werden, bietet das Dashboard einen Überblick über alle automatisch erstellten Empfehlungen, und die Sachverständigen können bei Bedarf eingreifen.
Verbindung verschiedener Technologien in einem System
„Das Projekt PROTEIN hat es geschafft, mehrere neuartige Technologien zur Analyse des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens sowie zur Förderung und Unterstützung gesunder Verhaltensweisen zu vereinen“, betont Projektleiter Lazaros Gymnopoulos. Das Konsortium sammelte reale und wissenschaftliche Erkenntnisse über Ernährung und körperliche Bewegung, um Instrumente für die Endnutzerinnen und Endnutzer zu entwickeln. Das Kernziel bestand darin, maßgeschneiderte Ernährungs- und Bewegungspläne mit besonderem Augenmerk auf Personen zu erstellen, die ein erhöhtes Risiko für verschiedene Krankheiten aufweisen. Besonders wichtig war die Korrelation des Darmmikrobioms und des genetischen Profils mit den Ernährungs- und Bewegungsmustern. Die Forschenden setzten auch KI ein, um eine Empfehlungsmaschine(öffnet in neuem Fenster) für die automatische Erstellung von Ernährungs- und Bewegungsplänen zu entwickeln. Dieser KI-Ratgeber berücksichtigt sowohl die Profile der Nutzenden als auch die Empfehlungen von Sachverständigen zur Makro- und Mikronährstoffaufnahme. Darüber hinaus umfasst das PROTEIN-System eine Reihe neuartiger Geräte und Algorithmen zur Überwachung und Analyse des Verhaltens vor, während und nach dem Essen. Die Rolle von Lernspielen und Spielifizierung für optimale Gesundheit und Wohlbefinden wurde im Rahmen des Projekts ebenfalls erforscht.
Verknüpfung externer Sensoren mit der mobilen Anwendung
PROTEIN hat eine Reihe konkreter Innovationen hervorgebracht, darunter einen Sensor für flüchtige organische Verbindungen(öffnet in neuem Fenster) für die nicht-invasive Atemanalyse von Auswirkungen der Nahrungsaufnahme(öffnet in neuem Fenster) und einen tragbaren intelligenten Gürtel zur Bestimmung der Darmfunktion. Die Verbindung dieser Sensoren mit der mobilen Anwendung bietet ein nicht-invasives, schnelles und erschwingliches Instrument zur Überwachung des Ernährungsstatus einer Person und zur Erfassung der relevanten Informationen über deren Ernährung und Lebensstil. Gesamt gesehen ist die PROTEIN-Applikation im Hinblick auf die Innovation mit mehreren beliebten Anwendungen in den Kategorien Lebensmittel/Getränke und Gesundheit/Fitness vergleichbar. Sie enthält sogar eine Restaurantfunktion und eine automatisierte Einkaufsliste aus Mahlzeitenplänen und kann verschiedene Bevölkerungsgruppen in ganz Europa ansprechen, da sie in sieben Sprachen verfügbar ist.