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Sonnenenergie für eine nachhaltige Landwirtschaft in Europa ausnutzen

Die solarbetriebene Bewässerung verspricht eine grüne, effiziente Energie für die Zukunft der Landwirtschaft.

Lebensmittel und natürliche Ressourcen icon Lebensmittel und natürliche Ressourcen

Wenn es um nachhaltige Landwirtschaft geht, nehmen energieeffiziente Lösungen eine grundlegende Rolle ein. In diesem Streben nach Nachhaltigkeit erweist sich das Aufkommen der solarbetriebenen Bewässerung als ein Wendepunkt. Über das EU-finanzierte Projekt SolAqua, das im September 2023 ausläuft, wurden enorme Fortschritte bei der Überwindung von Hindernissen für die Marktakzeptanz von solarbetriebener Bewässerung in Europa und anderen Regionen erzielt. Das Hauptziel von SolAqua war es, die Einführung der solarbetriebenen Bewässerung zu erleichtern, einer Technologie, die Photovoltaik- und Hydrauliksysteme kombiniert, um emissionsfreie Energie für die Bewässerung von Pflanzen bereitzustellen. Diese Innovation senkt nicht nur die Umweltbelastung erheblich, sondern bietet auch eine kostengünstige Alternative. Laut Luis Narvarte Fernandez, dem Projektkoordinator von SolAqua, können im Vergleich zu herkömmlichen, auf fossilen Brennstoffen basierenden Lösungen bis zu 30 % des Wasserverbrauchs und bis zu 60 % der Stromkosten eingespart werden. Narvarte beleuchtet außerdem einige der Herausforderungen, die aufkommen – wie die hohen Anfangsinvestitionen, die für die Einführung von leistungsstarken photovoltaischen Bewässerungssystemen erforderlich sind. Hierbei handelt es sich um ein großes Hindernis für die Einführung dieser Systeme, weshalb sich das Projektteam auch auf die Schaffung von Bedingungen für einen reifen Markt für photovoltaische Bewässerungssysteme konzentrierte. Die wichtigste Strategie bestand darin, ein Finanzierungsmodell zu erarbeiten, das die anfängliche Investitionslast für die Bewässerungsunternehmen aufhebt und photovoltaische Bewässerungssysteme leichter zugänglich macht. Das von SolAqua eingeführte innovative Finanzierungsmodell sieht vor, dass in photovoltaische Bewässerungssysteme Investierende mit den Bewässernden langfristige Verträge über den Verkauf von Strom zu einem festen, reduzierten Preis abschließen. Während dieses Modell aufgrund seiner Neuartigkeit eine Herausforderung darstellte, spielten die Vorteile für die Bewässernden eine entscheidende Rolle bei der Überwindung des Widerstands.

Vorzüge der Sonnenenergie

Die Wirkung von SolAqua war vor allem durch die Umsetzung und Verbreitung von wichtigen Materialien und Instrumenten beträchtlich. Dazu gehören technische Leitfäden für photovoltaische Bewässerungssysteme, Instrumente für die wirtschaftliche und ökologische Bewertung, ein Finanzierungsmodell auf der Grundlage von Stromabnahmeverträgen und ein Finanzinstrument des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) zur Unterstützung des Finanzierungsmodells. „Im Rahmen von SolAqua wurden beispielsweise in Huesca, Spanien, die größten photovoltaischen Bewässerungssysteme der Welt mit 1,5 MW im Rahmen eines Stromabnahmevertragsmodells mit einer einzigen privat investierenden Person realisiert“, bemerkt Narvarte. Zudem wurde das von SolAqua entwickelte ELER-Finanzinstrument in zwei europäischen Verwaltungsbehörden mit einem Gesamtbudget von 16 Mio. EUR umgesetzt.

Sonnenenergie weiter verbreiten

Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation spielten ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Anziehung von Interessengruppen. Projektintern wurden folgende Gruppen anvisiert: Bewässernde, KMU, die photovoltaische Bewässerungssysteme installieren, Investierende und Behörden. Mehr als 1,2 Millionen Bewässerungsanlagen, 257 europäische KMU und 82 Investierende wurden erreicht, was zu einem erheblichen Interesse und Engagement für solarbetriebene Bewässerung und die SolAqua-Initiative führte. SolAqua bot eine Reihe von Webinaren an, und das ELER-Finanzinstrument wurde unter 36 Verwaltungsbehörden und verschiedenen europäischen Institutionen vorgestellt. „Daraus ist eine Datenbank von Bewässernden entstanden, die an der Installation von photovoltaischen Bewässerungssystemen mit Finanzierung über einen Stromabnahmevertrag für insgesamt 160 MW interessiert sind, was einer Investition von etwa 16 Millionen Euro entspricht“, fügt Narvarte hinzu. Nach Projektabschluss geht das Engagement von SolAqua über den Zeitplan hinaus. Narvarte betont, wie wichtig es ist, dass die europäischen Organe und Regierungen, die die ELER-Mittel verwalten, weiterhin unterstützt werden. Ziel ist es, den Erfolg des ELER-Finanzinstruments in ganz Europa zu wiederholen und die breite Anwendung der photovoltaischen Bewässerungssysteme zu fördern. Damit wird wiederum ein wichtiger Beitrag zur Energiewende in der europäischen Landwirtschaft geleistet. Quelle: PIMER SL, zuständig für die Installation und Wartung des solarbetriebenen Bewässerungssystems.

Schlüsselbegriffe

SolAqua, solarbetriebene Bewässerung, nachhaltige Landwirtschaft, energieeffiziente Lösungen, photovoltaische Bewässerungssysteme

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