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Transport derived Ultrafines and the Brain Effects

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Zusammenhang zwischen Fahrzeugemissionen und Gehirngesundheit bestätigt

Eine Studie, in der Feinstaubmessungen in Stadtgebieten und Emissionen am Auspuff kombiniert wurden, hat einen Zusammenhang zwischen Umweltbelastung durch Fahrzeuge und Gehirngesundheit bestätigt.

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Während die Erkenntnisse über die schädlichen Auswirkungen der Luftverschmutzung auf die Lungen- und Herz-Kreislauf-Gesundheit bereits weitgehend untermauert sind, wurden die Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem bislang weniger gründlich erforscht. Im Rahmen des Projekts TUBE sollten deshalb mögliche umweltbedingte Ursachen der Alzheimer-Krankheit und weiterer Erkrankungen des Gehirns untersucht werden. „Seit Jahren ist klar, dass die Luftverschmutzung verschiedene Atemwegs- und Herzerkrankungen verursacht“, sagt TUBE-Projektkoordinator Pasi Jalava von der Universität Ostfinnland. „Neuere Erkenntnisse deuten jedoch auch auf einen Zusammenhang zwischen verschmutzter Luft und neurologischen Störungen hin.“

Gesundheitsschädigende Auswirkungen von Luftschadstoffen

Ziel des multidisziplinären Gemeinschaftsunternehmens TUBE war, mehrere Schlüsselfragen zu diesem Thema zu beantworten, die sowohl die Emissionsforschung als auch die Gesundheitsforschung betreffen. Im Rahmen des Projekts wurden zunächst Messungen in verschiedenen städtischen Lebensräumen durchgeführt, um ultrafeine Partikel aufzuspüren. Diese wurden in unterschiedlichem Ausmaß in allen Umgebungen gefunden. Gleichermaßen wurden der Beitrag der Fahrzeugemissionen und die Auswirkungen des Aromatengehalts von Kraftstoffen auf Diesel- und Benzinfahrzeuge untersucht. „Eine wichtige Innovation stellte die Verknüpfung dieser hochmodernen Aerosolforschung mit der biologischen Forschung dar, um noch unbekannte gesundheitliche Auswirkungen moderner Fahrzeugemissionen zu erkunden“, erklärt Jalava. Die Projektpartner überprüften die gesundheitsschädlichen Auswirkungen ultrafeiner Partikel anhand von Zellkulturen sowie von Humandaten aus einer epidemiologischen Kohortenstudie und einer experimentellen Expositionsumgebung. Die Forschenden suchten nach entzündlichen, zytotoxischen und genotoxischen Veränderungen, um festzustellen, ob die durch Verkehrsabgase verursachte Umweltbelastung durch ultrafeine Partikel ein potenzielles Risiko für die menschliche Gehirngesundheit darstellt.

Umweltrisiken durch Belastung mit ultrafeinen Partikeln

„Eines unserer interessantesten Ergebnisse war, dass Gebiete in der Nähe von Flughäfen ein erhebliches Umweltrisiko in Hinsicht auf ultrafeine Partikel darstellen können“, sagt Jalava. „Ultrafeine Partikel aus Fahrzeugen wurden aber auch in der Luft an Straßen, Autobahnen und Häfen gefunden.“ Im Rahmen des Projekts wurde festgestellt, dass der Aromatengehalt von Kraftstoffen einen wesentlichen Beitrag zur Schädlichkeit von Emissionen leistet. „Die Reduzierung des Aromatengehalts im Kraftstoff kann die Emissionen sogar ohne Partikelfilter verringern“, merkt Jalava an. „Außerdem konnten wir bestätigen, dass Partikelfilter dazu beitragen können, die Emissionen von Benzinmotoren zu reduzieren.“ In Bezug auf die Gesundheit bestätigte das Projektteam, dass unbehandelte Fahrzeugemissionen dem Gehirn schaden können. „Vor allem die ganz kleinen ultrafeinen Partikel verursachten in unseren Zellmodellen höhergradige toxische Effekte“, fügt Jalava hinzu.

Ultrafeine Partikelemissionen im städtischen Umfeld reduzieren

Ein wichtiger Projekterfolg war die Bildung eines Forschungsteams, das in der Lage ist, die Auswirkungen der Luftverschmutzung auf die Gesundheit, insbesondere die Gesundheit des Gehirns, tiefgründiger zu untersuchen. „Wir haben nach Abschluss dieses Projekts einige Forschungsvorschläge entwickelt“, berichtet Jalava. „Diese Arbeit wird sicherlich in irgendeiner Form fortgesetzt.“ Ein Problem stellt nach Ansicht von Jalava der Mangel an soliden bevölkerungsbezogenen Beweisen in Bezug auf die Auswirkungen ultrafeiner Partikel auf die Gesundheit des Gehirns dar. Hier kann durch die Verbesserung der Messtechnologien und die Ausweitung des Erfassungsbereichs dieser Messungen viel erreicht werden. Jalava ist davon überzeugt, dass die im Rahmen des TUBE-Projekts gesammelten Erkenntnisse zu künftiger Gesetzgebung im Zusammenhang mit der Verringerung der Emissionen und Konzentrationen von ultrafeinen Partikeln in der städtischen Umwelt beitragen werden. „Wir hoffen, dass die Messung der ultrafeinen Partikel weiter verbessert wird, damit wir bessere bevölkerungsbezogene Erkenntnisse über deren Auswirkungen gewinnen können“, fügt er hinzu. „Unsere Ergebnisse weisen nachdrücklich darauf hin, dass die Erforschung der schädlichen Auswirkungen der Luftverschmutzung auf das menschliche Gehirn fortgesetzt werden muss.“

Schlüsselbegriffe

TUBE, Fahrzeug, Emissionen, Gehirn, Gesundheit, Umweltbelastung, Alzheimer-Krankheit, neurologisch

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