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App-based Learning for Kindergarten Children at Home

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Bildungs-Apps für besseres Lernen zu Hause

Forschende zeigen, wie der Einsatz hochwertiger Bildungsanwendungen die frühkindlichen Lese-, Schreib- und Mathematikkenntnisse verbessern kann.

Frühe Lese- und Schreibfähigkeiten und mathematische Kompetenzen sind wesentliche Voraussetzungen für den schulischen Erfolg eines Kindes. Diese Kompetenzen müssen jedoch aufgebaut werden, bevor die Schule überhaupt anfängt. Mit anderen Worten: Das Lernen muss zu Hause beginnen. „Leider starten viele Kinder aufgrund ihrer familiären Verhältnisse und einer mangelhaften häuslichen Lernumgebung benachteiligt ins Leben“, erklärt Frank Niklas(öffnet in neuem Fenster), Professor für Pädagogische Psychologie und Familienforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München(öffnet in neuem Fenster). In diesen Haushalten mangelt es zwar an einer guten Lernumgebung, nicht aber an digitalen Geräten. „Heutzutage haben selbst kleine Kinder zu Hause Zugang zu Smartphones oder Tablets“, fügt Niklas hinzu. Aus der Forschung geht zwar eindeutig hervor, dass eine lange Bildschirmzeit der Entwicklung eines Kindes schaden kann, aber Niklas wollte wissen, ob diese allgegenwärtigen Geräte dazu genutzt werden können, das Lernen von Mathematik und Lesen zu Hause zu verbessern. „Wenn qualitativ hochwertige pädagogische Anwendungen das Lernen unterstützen können, könnten sie als benutzerfreundliches und hochgradig skalierbares Instrument für die frühkindliche Förderung dienen“, sagt er. Mit Unterstützung des EU-finanzierten Projekts Learning4Kids(öffnet in neuem Fenster) beschlossen Niklas und sein Team, das Thema weiter zu ergründen.

Eine datengestützte Studie

Im Rahmen des Projekts wurden Daten von 500 Kindern im Alter zwischen vier und fünf Jahren und ihren Familien erhoben. Jede Familie wurde nach dem Zufallsprinzip einer von zwei Interventionsgruppen oder einer von zwei Kontrollgruppen (eine mit Kontroll-Apps) zugeteilt. Die Interventionsgruppen erhielten Tablets mit Lern-Apps für Lesen, Schreiben und Rechnen in ausgewogener Reihenfolge, wobei die Apps in der zweiten Phase der Intervention ausgetauscht wurden. Die Eltern erhielten außerdem Informationen über die Förderung eines qualitativ hochwertigen Lernumfelds zu Hause sowie Tipps zur Unterstützung der Entwicklung ihres Kindes. Die Entwicklung der Kinder wurde über vier Jahre mit insgesamt sieben Beurteilungen erfasst. „Wir erwarteten, dass die Intervention die Qualität des häuslichen Lernumfelds verbessern und die Entwicklung der Lese- und Schreibfähigkeiten sowie der mathematischen Fähigkeiten der Kinder fördern würde“, berichtet Niklas. Es stellte sich heraus, dass sie Recht hatten.

Die Nutzung hochwertiger Lern-Apps führt zu erheblichen Lernfortschritten

Über das Projekt, das über den Europäischen Forschungsrat(öffnet in neuem Fenster) unterstützt wurde, wurde die Wirksamkeit des Interventionsansatzes erfolgreich nachgewiesen. „Das Spielen unserer Apps führte bei allen Kindern unabhängig von ihrem individuellen und familiären Hintergrund zu einem deutlichen Lernzuwachs“, so Niklas. Insbesondere die mathematischen Lern-Apps förderten den Zuwachs an mathematischen Kompetenzen, und die Apps zum Lernen von Lesen und Schreiben förderten den Zuwachs an Lese- und Schreibkompetenzen. Die Ergebnisse enthalten auch Hinweise, dass Kinder besser und nachhaltiger lernen, wenn sie erst die App für Lesen und Schreiben und danach die App für Mathematik nutzen.

Bewertung des häuslichen Lernumfelds

Neben der Arbeit mit Lern-Apps untersuchte das Projektteam auch die häusliche Lernumgebung. „Learning4Kids ist die erste Studie, mit der das häusliche Umfeld im Bereich Rechnen und Lesen und seine Auswirkungen auf die frühkindlichen Kompetenzen und Leistungen umfassend untersucht werden“, sagt Niklas. Das Projekt ist auch insofern einzigartig, als es eines der ersten ist, in dem mobile Sensortechnologie in den Bereichen Pädagogik und Entwicklungspsychologie einsetzt wird. Mit der Technologie wurden die genauen Nutzungszeiten der Lernanwendungen ermittelt. Learning4Kids war zwar eine Premiere, aber diese Ergebnisse werden wahrscheinlich nicht die letzten sein. „Mein Team und ich führen derzeit eine kleine App-Studie durch, bei der es um die Entwicklung der sozial-emotionalen Kompetenzen von Kindern geht“, schließt Niklas. „Wir planen auch, den Einsatz der maschinellen Sprachverarbeitung in Lernanwendungen zu untersuchen.“ Viele der Projektergebnisse wurden in mehreren hochrangigen akademischen Zeitschriften veröffentlicht, darunter die renommierten Zeitschriften „Journal of Educational Psychology“(öffnet in neuem Fenster) und „Child Development“(öffnet in neuem Fenster).

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