II - Bibliotheken für Demokratie und Beteiligung
Bibliotheken sind ein wesentlicher Bestandteil einer gesunden Demokratie. Sie ermöglichen den freien und gleichberechtigten Zugang zu Ressourcen und Dienstleistungen, um eine informierte Öffentlichkeit zu fördern, und dienen als sicherer Ort für bürgerschaftliche Beteiligung. Nobelpreisträgerin Doris Lessing bezeichnete Bibliotheken hinsichtlich ihrer Funktion als Ort, an dem sich Wissen und Kultur begegnen, als „die demokratischste Sache der Welt". Bibliotheken bieten Zugang zu Büchern, Technologie und einer breiten Palette von Dienstleistungen, und ermöglichen es den Menschen außerdem, sich über Neuigkeiten, aktuelle Ereignisse und wichtige öffentliche Themen auf dem Laufenden zu halten. Darüber hinaus fördern sie die digitale Kompetenz, und helfen den Bürgerinnen und Bürgern somit im sicheren Umgang mit der Informations- und Desinformationslandschaft. Bibliotheken sind Verfechter der geistigen Freiheit, ein demokratisches Ideal, das sie dadurch unterstützen, dass Menschen sich mit einem breiten Spektrum von Ideen auseinandersetzen und Zugang zu unterschiedlichen Standpunkten erhalten können. Bibliotheken bilden die Speerspitze der bürgerschaftlichen Beteiligung, da sie Räume für öffentliche Diskussionen und Debatten wie auch für gemeinschaftliches Handeln schaffen.
Bollwerke demokratischer Ideale und bürgerschaftlicher Beteiligung
Dieses Kapitel stellt drei Projekte vor, die darauf abzielen, die Position von Bibliotheken als Bollwerke demokratischer Ideale und bürgerschaftlicher Beteiligung weiter zu stärken. Dazu zählt LIBRI, ein in Frankreich, Italien, Lettland, Polen und Rumänien laufendes Projekt, das die lokalen Bibliotheken als Orte für die Umsetzung von Strategien zur Integration von Drittstaatsangehörigen in die lokalen Gemeinschaften nutzt. Projekt ECS arbeitet gemeinsam mit Bibliotheken an der Stärkung der europäischen Citizen-Science-Gemeinschaft, um den Bürgerinnen und Bürgern die Fähigkeiten zu vermitteln, die für die Beteiligung der Öffentlichkeit erforderlich sind und einen faktenbasierten Dialog über komplexe Themen anzuregen. Projekt LOE for GOOD nutzt einen wegweisenden Ansatz namens Bibliotherapie, um Bibliotheken dabei zu unterstützen, Gespräche zu fördern, Gemeinschaften zu bilden, zum Gemeinwohl beizutragen und letztendlich neue Nutzerinnen und Nutzer zu gewinnen.