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Wissensaustauschnetzwerk zur Förderung agroforstwirtschaftlicher Praxis und Politik in der Entwicklung

Mit dem Anbau von Kulturpflanzen und der Aufzucht von Vieh auf demselben Land kann die biologische Vielfalt gefördert und die Abhängigkeit von externen Betriebsmitteln verringert werden. Das Ziel des EU-finanzierten Projekts AF4EU besteht darin, traditionelle landwirtschaftliche Praktiken mithilfe neuer Kooperationsnetzwerke zu propagieren.

Die Agroforstwirtschaft ist eine traditionelle landwirtschaftliche Praxis, bei der Tiere, Nutzpflanzen und Bäume auf demselben Land integriert werden. Agroforstwirtschaft kann nicht nur die Nahrungsmittelerzeugung steigern, sondern auch ländliche Lebensräume verbessern, Ökosystemleistungen wie die Stärkung der Bodengesundheit und weitere Vorteile für die biologische Vielfalt erbringen. Dieser nachhaltige landwirtschaftliche Ansatz hat in letzter Zeit sowohl in Europa als auch in anderen Teilen der Welt ein wiederauflebendes Interesse erfahren. Ein Mangel an Verständnis, praktischer Expertise und skalierbaren Geschäftsmodellen verlangsamt jedoch seine Umsetzung. Innerhalb des Projekts AF4EU(öffnet in neuem Fenster) fördert ein Forschungskonsortium aus zwölf Partnern aus zehn Ländern durch den Aufbau von Wissensaustauschnetzwerken die Nutzung der Agroforstwirtschaft. Das Team von AF4EU verfolgt das Ziel, die europäische Landwirtschaft in eine neue Richtung zu lenken, sie resilienter und nachhaltiger zu gestalten und dabei die übergeordneten Umwelt-, Ökologie- und Klimaziele zu berücksichtigen und gleichzeitig wirtschaftliche Vorteile für die Landwirtinnen und Landwirte zu gewährleisten.

Wie Agroforstwirtschaft die biologische Vielfalt stärken kann

Ein Beispiel für Agroforstwirtschaft, das im Rahmen des Projekts untersucht wurde, ist die Waldbeweidung, eine traditionelle Form der Landwirtschaft aus Finnland, bei der Schafe im Wald weiden. Dieses System trägt zur Erhaltung ländlicher Lebensräume bei und bedeutet Vorteile für die biologische Vielfalt. Im Vereinigten Königreich wurden Apfelplantagen mit Rhabarber bepflanzt(öffnet in neuem Fenster), einer mehrjährigen, schattentoleranten Kulturpflanze, die das Unkraut in Schach hält, die biologische Vielfalt steigert und Bestäuberpopulationen wachsen lässt. In der belgischen Landwirtschaft wird außerdem mit Hecken experimentiert, die den Tieren auf natürliche Weise die notwendigen Nähr- und Mineralstoffe liefern, anstatt ihnen ergänzende Futtermittel geben zu müssen, und gleichzeitig die Tierwelt wie etwa Vögel und Igel unterstützen.

Agroforstwirtschaft-Wissensnetzwerke erweitern

Um nachhaltige Agroforstwirtschaftslösungen zu fördern, baute AF4EU auf dem Netzwerk aus Wissenszentren auf, das im Zuge des Vorgängerprojekts AFINET eingerichtet wurde und als Regional Agroforestry Innovation Networks(öffnet in neuem Fenster) (RAINs) bekannt ist. RAINs-Netzwerke bestehen aus Gruppen von Forschenden, Landwirtschaftsfachkräften und anderen wichtigen Interessengruppen, die Wissen, Erfahrungen und Herausforderungen im Zusammenhang mit Agroforstwirtschaft austauschen können. Jedes RAINs-Netzwerk verfügt über eine „innovationsvermittelnde“ Person, die aktuelle Forschungsergebnisse den Landwirtinnen und Landwirten verständlich machen und gleichzeitig deren Bedürfnisse an die zuständigen Forschenden weiterleiten kann. Im Rahmen von AF4EU wurden acht neue RAINs in Belgien, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Irland, Portugal, der Slowakei und Spanien gegründet. Alle RAINs sind über die innovationsvermittelnden Personen miteinander verbunden. Außerdem wurde die AF4EU-Wissensplattform(öffnet in neuem Fenster) entwickelt, um EU-weit den Wissensaustausch und den Kapazitätsaufbau weiter zu verbessern. Die Plattform dient als zentrale Anlaufstelle für Informationen zur Agroforstwirtschaft und beinhaltet bestmögliche Verfahren, Geschäftsmodellanalysen sowie offene Online-Lehrveranstaltungen zum Thema Agroforstwirtschaft.

Integration mit wichtigen europäischen Politiken

Ein weiteres wichtiges Projektziel lautete, die Agroforstwirtschaft mit anderen europäischen Politiken in Einklang zu bringen, darunter dem europäischen Grünen Deal(öffnet in neuem Fenster). Im November 2025 veranstaltete das Team von AF4EU eine Sitzung im Europäischen Parlament(öffnet in neuem Fenster), bei der die unterstützende Rolle der Agroforstwirtschaft für diese Strategien hervorgehoben wurde. Diese hochrangige politische Veranstaltung vereinte europäische Verantwortliche der Politik, internationale Fachleute und Forschende, um zu erörtern, wie Innovationen aus der Agroforstwirtschaft am besten in die europäische Landwirtschaft zu integrieren sind. Die Forschenden hegen die Hoffnung, mit dem Aufzeigen der Rentabilität agroforstwirtschaftlicher Praktiken zur Modernisierung der europäischen Landwirtschaft beizutragen und ein nachhaltigeres Ernährungssystem für die Zukunft zu unterstützen.

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