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DIGItal Twins of food pRoducts UnleaShing TransparencY

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Neue Technologie für echte Transparenz in den Lebensmittelversorgungsketten

Eine neue, von der EU unterstützte Plattform deckt die verborgenen Wege, die unsere Lebensmittel vom Landwirtschaftsbetrieb bis ins Regal zurücklegen, lückenlos mittels digitaler Technologie auf.

Woher kommen unsere Lebensmittel wirklich? Für den Großteil der Verbraucherschaft ist der Weg, den Lebensmittel vom Landwirtschaftsbetrieb zum Supermarktregal zurücklegen, immer noch erstaunlich schwer nachvollziehbar. Trotz moderner Logistik und strenger Vorschriften beruhen Lieferketten oftmals auf unvollständigen oder uneinheitlichen Informationen. Dies ändert sich heute durch neue, von der EU unterstützte Innovationen. Über das Projekt DIGI-TRUSTY schafft das Technologieunternehmen Connecting Food(öffnet in neuem Fenster) eine digitale Plattform, die echte Transparenz in den Landwirtschafts- und Lebensmittelsektor bringt, da es die Rückverfolgung aller Zutaten bis zu ihrem Ursprungsland durch „digitale Zwillinge“ ermöglicht.

Warum ein Upgrade bei der Rückverfolgbarkeit erforderlich ist

Laut Maxine Roper, Mitbegründerin von Connecting Food, besteht eine der größten Herausforderungen in der Landwirtschafts- und Lebensmittelindustrie schlicht darin, die Menschen, die über die Daten verfügen – Landwirtschaftsbetriebe und Lieferunternehmen – mit den Marken und Einzelhandelsbetrieben, die diese Daten benötigen, zusammenzubringen. Vorschriften wie die EU-Entwaldungsverordnung(öffnet in neuem Fenster) (EUDR), der US Food Safety Modernization Act (FSMA) und die neuen Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) verlangen nun nach einem präzisen, überprüfbaren Nachweis auf Chargenebene zum Ursprungsland von Lebensmitteln. Viele der derzeitigen Systeme erfassen jedoch nur die grundlegenden Informationen des letzten Lieferunternehmens in der Lieferkette und weisen daher große Lücken auf. „Der Zugang zu klaren, zuverlässigen und aktuellen Daten in jeder Phase ist entscheidend, um die Leistung und Einhaltung der Lieferkette bewerten und verbessern zu können, insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung der künstlichen Intelligenz“, sagt Roper. Ohne diese Daten könnten Unternehmen keine Risiken einschätzen, keine Einhaltung der Vorschriften nachweisen und der Verbraucherschaft nicht die von ihr geforderte Transparenz gewährleisten.

Was ist ein digitaler Zwilling – und warum ist er wichtig?

Anstatt einer schlichten linearen Rückverfolgung der Lieferketten erstellt Connecting Food einen digitalen Zwilling – „eine virtuelle Darstellung von physischen Produkten, Lieferunternehmen oder Lieferketten.“ Jedes Lieferunternehmen gibt Informationen in einem sicheren Online-Bereich, der sogenannten CBox, ein, wo Zertifikate hochgeladen, Fragebögen beantwortet oder Nachhaltigkeits- und Qualitätsdaten ausgetauscht werden können. Diese Angaben werden in ein standardisiertes Format umgewandelt und so kombiniert, dass ein vollständiges Bild des Produktwegs entsteht. Die Plattform ermöglicht es Unternehmen sogar, Szenarien zu modellieren: zum Beispiel, ob der Umstieg auf andere Lieferunternehmen die Entwaldungsrisiken verringern oder die Nachhaltigkeitsleistung verbessern könnte. Eine Blockchain-Ebene sorgt für zusätzliche Vertrauenswürdigkeit, da erfasst wird, wer wann welche Daten übermittelt hat.

Vorteile für die Verbraucherschaft und die Industrie

Die Auswirkungen für die Verbraucherschaft sind einfach und greifbar. Durch das Scannen eines QR-Codes auf einem Produkt kann die ganze Geschichte eingesehen werden – die Landwirtschaftsbetriebe, die die Zutaten geliefert haben, die Zertifizierungen, die dem Produkt zugrunde liegen, und die Erfüllung von Umwelt-, Tierwohl- oder Fair-Pay-Standards. Mit der Einführung der neuen „Digital Link“-Barcodes in Europa und den USA wird dieses Maß an Transparenz zum Standard werden. Auch die erzeugenden Betriebe und die Beteiligten der Lieferkette profitieren davon. Die Plattform spart Zeit, eröffnet neue Geschäftsgelegenheiten und ermöglicht es den Lieferunternehmen, ihre Stärken anhand von Konformitätsbewertungen zu präsentieren. Die Marken und Einzelhandelsbetriebe erhalten einen klaren Überblick über die Risiken, die Nachhaltigkeitsleistung und das Verbesserungspotenzial.

Hin zu einem vertrauenswürdigeren Lebensmittelsystem

Die Plattform Connecting Food ist bereits voll einsatzfähig und wird von mehr als 4 000 Lieferunternehmen in 23 Ländern genutzt. Projekt DIGI-TRUSTY hat dazu beigetragen, die Datenvalidierung zu verfeinern, bessere Anreize für Lieferunternehmen zu schaffen und stärkere Risikobewertungsinstrumente zu entwickeln, auf die sich die Unternehmen verlassen können. Roper ist fest davon überzeugt, dass dieser Ansatz zu einer Transformation der globalen Lieferketten beitragen kann. Im Hinblick auf die Zukunft erklärt Roper: „Wir sind davon überzeugt, dass Connecting Food mit einem Netzwerk von vertrauenswürdigen Datendiensten als Eckpfeiler für die Verbesserung der Transparenz und Konformität in der weltweiten Lebensmittelversorgungskette zu einem europäischen Champion werden wird.“ Letztlich geht es darum, „die Vorzüge nachhaltiger Praktiken aufzuzeigen und Vertrauen zu schaffen, da die Kundschaft und Verbraucherschaft Transparenz beim Kauf von Lebensmitteln wünscht.“

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