MicroGrids, die Zukunft der Energieversorgungsnetze
Die letzten zehn Jahre brachten für die europäische Energieindustrie eine große Herausforderung mit sich. Alle Mitgliedstaaten mussten ihre Energiemärkte deregulieren. Zudem hatten sich alle als Unterzeichner des Kyoto-Protokolls zur Reduzierung ihres Ausstoßes von Treibhausgasen verpflichtet, da die Energieerzeugung dazu maßgeblich beiträgt. Diese Entwicklungen ermutigten zur Dezentralisierung des Energieerzeugungssystems, da insbesondere zunehmend mehr Länder erneuerbare Energiequellen (RES - Renewable Energy Sources) nutzen. Die Frage besteht darin, was geschieht, wenn anstelle von wenigen großen Kraftwerken viele vergleichsweise kleine Generatoren (Mikroerzeugung) den Energiebedarf decken müssen. Die Abteilung für Energiesysteme am INESC Porto (Institute for Systems and Computer Engineering of Porto) beschäftigte sich mit dieser Frage im Rahmen des MICROGRIDS-Projekts. Die portugiesischen Ingenieure simulierten mehrere MicroGrids und untersuchten Parameter wie Spannungsprofile, um unser Wissen über diese besonderen Netze zu vergrößern. Man untersuchte zahlreiche Szenarien mit verschiedenen Integrationsgraden von MicroGrids in einem herkömmlichen Stromnetz. Ihr Ansatz beinhaltete die Reduzierung der aktiven Energie an jedem Knoten eines solchen MicroGrids. Am INESC Porto fand man heraus, dass die Mikroerzeugung umweltbezogene und auch wirtschaftliche Vorzüge bietet. Da bei der Mikroerzeugung der Abstand zwischen dem Stromerzeuger und dem Kunden geringer wird, nehmen auch die Energieverluste im Versorgungsnetz ab. Darüber hinaus entdeckte man, dass eine Überlastung von Zweignetzen deutlich eingeschränkt wird, was zu weiteren wirtschaftlichen Gewinnen führt. Mit Blick auf die Umwelt tragen diese beiden Faktoren zu einer deutlichen Senkung des Ausstoßes von Kohlendioxid und weiteren Treibhausgasen bei. Die positiven Ergebnisse dieser Anfangsforschung haben ein weiteres Interesse an den MicroGrids geweckt.