Simulation eines Ölteppichs mit hydrodynamischen Modellen
Ölteppiche auf See können sich durch Unfälle bilden, sie können aber auch bewusst herbeigeführt worden sein. Europa ist wegen des starken Schiffverkehrs auf seinen Gewässern gefährdet. Daher ist es lebensnotwendig zu lernen, wie man Ölteppiche bewältigt, egal wodurch sie verursacht wurden. Dies war Ziel des durch das Programm "Energie, Umwelt und nachhaltige Entwicklung" finanzierten OCEANIDES-Projekts. Um die Auswirkung eines Ölteppichs vorhersagen zu können, sind Informationen über die Verschmutzung notwendig, wie Art und Ausmaß des ausgelaufenen Öls und auch über den Zustand des Meers. Bolding & Burchard Hydrodynamics GbR (BBH), Spezialisten für hydrodynamische Modelle, gingen dieser Forderung nach, indem sie ein Kurvenmodell mit einem hydrodynamischen Modell gekoppelt haben. Zahlreiche Simulationen über Ölteppiche verschiedener Ausmaße wurden an unterschiedlichen Orten vieler wichtiger Schifffahrtswege der Nordsee und der baltischen See durchgeführt. Um den Mangel an Daten über Ölteppiche auszugleichen, erzeugte BBH eine "Variable der Verschmutzungsdauer" mit einem Bereich zwischen 6 und 144 Stunden. Über Zoomen wurde eine hohe Auflösung in Nähe der Meeresoberfläche ermöglicht, damit die Genauigkeit der erhaltenen Geschwindigkeitsfelder verbessert werden kann. Der Output der Simulationen wurde stündlich gespeichert und durch BBH analysiert. Bemerkenswerterweise zeigen die Ergebnisse, dass ein sehr kleiner Prozentsatz des in das Meer freigesetzten Öls an die Europäischen Küsten gelangt, wo es sich negativ auf das Ökosystem im Küstenbereich auswirkt. BBH rät jedoch zur Vorsicht bei der Auslegung der Simulationsergebnisse wegen der inhärenten Unsicherheit der "Variablen der Verschmutzungsdauer". Trotzdem können die während OCEANIDES entwickelten Modellwerkzeuge als Entscheidungshilfe auf reale Vorkommnisse hinsichtlich ausgelaufener Flüssigkeiten angewendet werden.