Schwefel- und Kohlenstoffdaten aus dem Ärmelkanal
Mit Hilfe der Untersuchungen von prokaryotischen Organismen innerhalb dieser enormen Menge pelagischer Mikroben, wollte das BASICS-Projekt bestimmen, welche Funktion diese Mikroben im marinen Kohlenstoff- und Schwefelkreislaufprozess einnehmen. Danach kann die individuelle Funktion dieser Mikroben im Gesamtökosystem eingeordnet werden. Im Rahmen der Forschungsarbeiten konnte ein umfassendes Profil der abiotischen und biotischen Faktoren im Ärmelkanal erstellt werden. Des Weiteren wurden die Umweltvariablen Wassertemperatur und Salzgehalt registriert. Hinsichtlich der Nutzung von Licht als Energiequelle wurden die wesentlichen biochemischen Elemente im Phytoplankton gemessen. Dies umfasst die Konzentration von Chlorophyll a und mikrosporin-ähnlicher Aminosäure (MAA - Microsporine-like Amino Acid), der Chemikalie von der angenommen wurde, dass sie ein natürlicher Sonnenschutz des Planktons sei. Zusätzlich wurden Messungen anhand eines Fluorometers mit schneller Folgefrequenz (FRRF - Fast Repetition Rate Fluorometer) in Bezug auf die Photophysiologie durchgeführt. Mit Hilfe einer Durchflusszytometrie-Analyse wurde Nano-, Piko- und Bakterioplankton spezifiziert. Schlussendlich wurde eine Messung der Plankton-Gesamtphysiologie sowie des Vorkommens der Chemikalien Dimethylsulfoniopropionat (DMSP) sowie seines Abbauprodukts Dimethylsulfid (DMS), durchgeführt. Von beiden Chemikalien wird vermutet, dass sie physiologisch von Bedeutung sind. So wird angenommen, dass DMSP beispielsweise als Osmolyt zur Verhinderung von Dehydrierung und als Kryoprotektant zum Schutz vor Kälteschäden agiert. Außerdem kann es als Antioxidant vor UV-Schäden schützen. Angesichts der in europäischen Küstengewässern zu erwartenden Umweltveränderungen, bietet diese Untersuchung bedeutsame Hintergrunddaten als Grundlage für die weitere Forschungsarbeit. Genauere Informationen zum Kohlenstoffkreislauf sollen den Eutrophierungsprozess im Zusammenhang mit mikrobischem Populationsanstieg erklären. Außerdem ist DMS ein wichtiges Aerosolgas und ein Vorläufer von Wolkentröpfchen. Daher bringt seine Freisetzung aus marinen Ökosystemen wichtige Auswirkungen für den Klimawandel mit sich.