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Gene therapy for Epidermolysis Bullosa: a model system for treatment of inherited skin diseases

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Gentherapie bei erblicher Hautkrankheit

Gentherapie ist ein großer Hoffnungsträger zur Behandlung vieler monogener Erkrankungen. Europäische Forscher untersuchten Möglichkeiten der Genersatztherapie zur Behandlung von dystropher Epidermolysis bullosa (DEB).

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DEB ist eine seltene genetische Erkrankung, ausgelöst durch erbliche Defekte des Kollagentyps VII. In Europa betrifft sie etwa 30.000 Menschen. Die Haut wird dabei sehr dünn und empfindlich, es bilden sich Bläschen und Narben und Wundheilung findet kaum statt. Kollagen VII hat außerdem Einfluss auf das Epithel im Innern der Speiseröhre. Dieses Trauma, von dem vor allem Patienten im Kindesalter betroffen sind, geht häufig mit einer Mangelernährung einher. Die Schmerzen sind ähnlich wie bei starken Verbrennungen, mitunter entwickelt sich ein aggressiver Hautkrebs, der den frühzeitigen Tod zur Folge hat. Obwohl die genetischen Ursachen der verschiedenen klinischen Formen von DEB inzwischen bekannt sind, sind noch keine Heilungschancen für diese schwerwiegenden Erkrankungen in Sicht. Diesem Problem widmete sich das EU-finanzierte Projekt SKINTHERAPY (Gene therapy for Epidermolysis Bullosa: a model system for treatment of inherited skin diseases) und entwickelte ein Gentherapieprogramm zur Behandlung von DEB. Der Ansatz beruht auf der autologen Transplantation von Hautarealen, die in vitro aus epidermalen Stammzellen gewonnen werden. Diese wurden genetisch so modifiziert, dass sie das bei DEB mutierte Gen COL7A1 exprimieren. Im ersten Schritt wurden Vektoren entwickelt und Gentransfertechnologien optimiert, um das COL7A1-Gen ex vivo in epidermale Stammzellen einzuschleusen. Aus diesen Zellen wurden Hautäquivalente gezüchtet mit vollständiger morphologischer und funktioneller Reversion des mutierten DEB-Phänotypen. Präklinische Tests dieses Ansatzes sollten in vivo bei Tiermodellen für kutane Gentherapie zeigen, ob er sich für klinische Tests der Phase I/II eignet. Für die Umsetzung des SKINTHERAPY-Ansatzes in die klinische Praxis werden derzeit spezielle Protokolle zur Züchtung von Hautimplantaten und die Produktion eines klinischen viralen Vektors nach GMP/GPL-Standards entwickelt. Trotzdem erwies sich das Modellsystem insgesamt als geeignet für den effizienten und sicheren Transport. Somit steht nun eine viel versprechende Technologie in Aussicht, um viele genetisch bedingte Hauterkrankungen zu heilen.

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