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Inhalt archiviert am 2024-06-18

HGF/SF and MET in metastasis

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Metastasenbildung unter die Lupe genommen

Die Rolle, die die Interaktionen zwischen Mikroumfeld und Krebszellen bei Wachstum und Streuung von Tumoren im menschlichen Körper spielen, findet immer mehr Beachtung. Führende Wissenschaftler auf diesem Gebiet untersuchten wichtige Mechanismen für die Entstehung von metastasierendem Krebs.

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Eine Komplikation mit tödlichen Folgen bei Krebs ist die Bildung von Metastasen, also das Wandern von Tumorzellen an andere Orte im Körper. Mehr als 90 % der Krebspatienten weltweit sterben, weil ihr Tumor metastasiert hat. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts "HGF/SF and MET in metastasis" (SFMET) wurde untersucht, welche Rolle der Hepatozytenwachstumsfaktor/Streufaktor (HGF/SF) und der zugehörige MET-Rezeptor bei der Entstehung von Krebsmetastasen spielen. In gesunden Zellen bilden der HGF/SF und der MET-Rezeptor ein parakrines Signalsystem, das die Migration einiger Zelllinien während der Embryogenese und der Wundheilung steuert. Es konnte nachgewiesen werden, dass in vielen Tumoren dieses Signalsystem gekapert wird, sodass Tumorzellen in angrenzendes Gewebe eindringen und Metastasen bilden. Eines der Ziele des SFMET-Projekts war es, den Mechanismus zu entschlüsseln, der dazu führt, dass HGF/SF und MET-Rezeptor das Eindringen von Tumorzellen verursachen. Die Wissenschaftler konnten nachweisen, dass der MET-Rezeptor durch Sauerstoffmangel (Hypoxie) in bestimmten Regionen von Tumoren aktiviert wird. Zudem gibt es Hinweise auf eine Interaktion des MET-Rezeptors mit anderen signalübertragenden Rezeptoren, die an der Krebs-Homöostase beteiligt sind. Dadurch wird möglicherweise das Tumorwachstum angeregt. Die Charakterisierung der Kristallstruktur des HGF/SF-MET-Komplexes zeigte, dass der MET-Rezeptor durch den physiologischen Liganden HGF/SF aktiviert wurde. Der Ligand HGF/SF wurde durch die Mikroumgebung des Tumors exprimiert. Damit war der Weg frei für die Entwicklung von Antikörpern gegen den MET-Rezeptor und andere antagonistische Komponenten, um die Signalübertragung des MET-Rezeptors in Krebszellen zu unterbinden. Auf der Basis der Erkenntnisse der SFMET-Untersuchung wurde die Grundlage für die Entwicklung Krebs hemmender Medikamente geschaffen, die wichtige nachgeschaltete Effektoren der HGF/SF-MET-Signalübertragung binden könnten. Die Möglichkeit, den MET-Rezeptor mithilfe bestimmter Medikamente zu hemmen, stellt einen aussichtsreichen Therapieansatz im Kampf gegen Tumorinvasion und Metastasenbildung dar.

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