Aneurysmen - Ursachen und Lösungen
Angesichts der alternden europäischen Bevölkerung wird eine Lösung für aneurysmale Gefäßerkrankungen immer wichtiger, da diese altersabhängig sind. Das FAD-Konsortium konzentrierte seine Forschungsanstrengungen auf Aneurysmen der abdominalen Aorta (AAA) und der aufsteigenden thorakalen Aorta (TAA). Die Studie untersuchte die Bildung intraluminaler Thromben (ILT), genetische, umweltbedingte und pathophysiologischen Aspekte von Aneurysmen, diagnostische Biomarker für in-vivo-Bildgebung sowie Therapien. Es wurde eine netzbasierte FAD-Datenbank erstellt mit Informationen über die Charakterisierung von AAA und TAA in Bezug auf Faktoren wie Familiengeschichte, Umwelt, Geschlecht, Alter und Behandlung von Aneurysmen. Die FAD-Projektmitglieder haben mehrere Artikel zum Auftreten und zur Prognose von AAA und TAA veröffentlicht. In Schweden erwies sich das Risiko für AAA für Verwandte ersten Grades als doppelt so hoch, wobei es keine Korrelation zum Geschlecht gab. In einer Studie mit eineiigen und zweieiigen Zwillingen wurde festgestellt, dass Vererbung eine wichtige Rolle bei der Krankheitsentwicklung von AAA spielt und dass eineiige Zwillinge ein höheres Risiko haben. Eine Verbindung zwischen einer parodontalen Erkrankung in der alternden Bevölkerung und Herz-Kreislauf-Risiko wurde ebenfalls festgestellt. Für die Biobank wurden arterielle Proben präpariert und gelagert. Techniken wie direktes Einfrieren, sekundäre Kryo-Vermahlung, konditionierte mittlere Präperierung, enzymatische Verdauung und Isolierung von Leukozyten wurden standardisiert und Qualitätskontrollen eingeführt. Mit genomweiten Assoziationsstudien (GWAS) wurden Biomarker für ein hohes AAA-Risiko identifiziert, ebenso wie einzelne Genmutationen im Zusammenhang mit TAA-Dissektionen. Bei allen Formen von TAA wurden Veränderungen in der Expression von TGF-Betamolekülen gefunden, hauptsächlich Smad2. Mithilfe von transgenen Tiermodellen wurde erforscht, welche Rolle der TGF-beta-Signalweg bei der Gewebereparatur und bei Krankheiten an der Aorta spielt. FAD-Mitglieder konnten die Pathophysiologie und Biomechanik der Bildung und Reparatur von Aneurysmen aufklären. Die Diagnose wurde von Messungen der Dimensionen und der Steifigkeit der Aorta bei TAA durch Ultraschall und Magnetresonanz-Tomographie (MRT) unterstützt. Kleine paramagnetischen Eisenoxidpartikel (SPIO) zusammen mit MRT ermöglichten funktionelle in-vivo-Bildgebung bei Menschen zur Erkennung unter anderem von AAA und ILT. Für die funktionelle Bildgebung und Detektion von P-Selectin, das bei arteriellen Thromben und Ischämien indikativ ist, wurde erfolgreich 99mTc-Fucoidan zusammen mit Einzel-Photonen-Emissionscomputertomographie (SPECT) eingesetzt. Neue therapeutische Ansätze haben gezeigt, dass Plättchenhemmung und beeinträchtigte neutrophile Retention in ILT das Wachstum von Aneurysmen verhindern konnte. An großen Tiermodellen sollen Zellaussaat, Gentherapie und die Wirksamkeit von Biomaterialien bei der Behandlung von Aneurysmen untersucht werden. Die Projektergebnisse wurden durch 81 Veröffentlichungen, eine Website, Schulungen und Patente verbreitet. Erfolgreiche Projektergebnisse könnten zur kommerziellen Entwicklung von diagnostischen und therapeutischen Werkzeugen für die klinische Anwendung führen.
