Bessere Zahlungspraxis für bessere medizinische Versorgung
Das Projekt ASSPRO CEE 2007 erstellte einen umfassenden Katalog evidenzbasierter Kriterien zur Bewertung von Zahlungspraktiken, mit denen der Einfluss dieser Politiken auf Effizienz, Gerechtigkeit und Qualität beurteilt werden kann. Ländervergleiche sollten zeigen, inwieweit der länderspezifische Kontext die Evaluierung von Zahlungspraktiken beeinflusst. Mit quantitativen und qualitativen Forschungsmethoden aus vielen Bereichen der sozioökonomischen und Geisteswissenschaften evaluierte das Projekt Inhalt, Veränderungen und Auswirkungen gesundheitspolitischer Maßnahmen. Die Auswertung der erhobenen Daten zeigte, dass formelle Zahlungen in Mittel- und Osteuropa (CEE) die Effizienz der medizinischen Versorgung und die Ressourcenverteilung verbessern, zudem können auf diese Weise neue Ressourcen erschlossen werden. Vor Umsetzung der Reformen sind jedoch wichtige Probleme der medizinischen Versorgung zu klären. Zuerst müssen informelle Zahlungen für medizinische Leistungen abgeschafft werden, erst dann können formelle Zahlungen festgelegt oder erhöht werden, damit keine Doppelbelastung für den Patienten entsteht. Informelle Zahlungen belasten insgesamt die Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems, sodass ASSPRO CEE 2007 kombinierte Strategien auf Bedarf- und Lieferseite als sinnvolle Lösung empfiehlt, um informelle Patientenzahlungen abzuschaffen. Zum zweiten muss die Befreiung von formellen Zahlungen sorgfältig ausgearbeitet oder neu konzipiert werden, damit vulnerable Patientengruppen geschützt werden. Bei der Einführung neuer oder höherer formeller Zahlungen müssen alle Faktoren vor allem im länderspezifischen Kontext berücksichtigt werden. Die Projektergebnisse werden die Gesundheitspolitik in den CEE-Ländern deutlich verbessern und dazu beitragen, Bewertungsstandards für Patientenzahlungen weltweit zu etablieren. Damit konnte ASSPRO CEE 2007 die Forschungen zur Bewertung von Politiken und zur Analyse von CEE-Gesundheitsreformen wesentlich erweitern.